Das Whoop Band 4.0 ist wahrscheinlich das ungewöhnlichste Wearable derzeit am Markt und hat so gar nichts mit den vielen anderen Fitness Trackern und Smartwatches gemein. Warum das Konzept trotzdem aufgeht, wie das Band funktioniert und für wen es geeignet ist, erkläre ich in diesem ausführlichen Review.
Schon 2012 wurde Whoop von den Harvard Studenten Will Ahmed, John Capodilupo und Aurelian Nicolae gemeinsam gegründet. Seitdem hat man das Whoop Band bis zur aktuellen vierten Version weiterentwickelt und optimiert.
Whoop Band 4.0 – Kurzinfo
Das Whoop Band 4.0 ist auf den ersten Blick ein einfaches Armband mit einem paar Sensoren. Tatsächlich ist aber einer innovatives und interessantes Wearable, das ausführlich verschiedenen Vitalparameter misst und aufzeichnet. Damit liefert es Dir wertvolle und nützliche Einsichten zu Schlaf, Erholung und Belastung.
Pro
- sehr guter Tragekomfort
- gute Akkulaufzeit
- präzise und zuverlässige Messung
- fantastische Aufbereitung der Messdaten
- optimal um Wohlbefinden, Gesundheit und Fitness zu verbessern.
Contra
- kein Display
- Streckenmessung beim Training nur mit Smartphone
- nicht kompatibel mit Brustgurt
- hoher Preis
Design, Spezifikationen und Bedienung
Was das Design angeht, gibt es nicht viel zu sagen. Das Whoop Band besteht aus einem kleinen Gehäuse an dessen Rückseite 5 LED´s ( dreimal Grün, einmal Rot und einmal Infrarot) verbaut sind. Zusätzlich gibt es noch 4 Fotodioden, die das reflektierende Licht der fünf Lämpchen analysieren und so verschiedene Vitalparameter ( auf die ich später noch zu sprechen komme) bestimmen.
Ebenfalls mit an Bord sind diverse Beschleunigungssensoren, die Bewegungen und Aktivitäten aufzeichnen und ein kleiner Motor für verschiedene Vibrationsalarme.
Das kleine Gehäuse ist übrigens robust genug um eine IP68 Zertifizierung zu erreichen, weshalb Du mit dem Whoop Band problemlos Duschen, Schwimmen oder in die Sauna gehen kannst.
Neben den Sensoren ist auch noch ein Akku integriert, der in der Regel 4 – 5 Tage durchhält. Mit dem im Lieferumfang enthaltenen USB Kabel kann die Energiezelle bequem aufgeladen werden, wobei es zusätzlich auch noch einen Akkupack gibt, den man einfach nur auf das Gehäuse aufsteckt.
Was sofort auf den ersten Blick auffällt ist das fehlende Display. Wir haben es also wirklich nur mit einem einfachen Band und ein paar Sensoren zu tun. Mehr ist in Sachen Hardware nicht vorhanden.
Sämtliche Messdaten werden mittels Bluetooth auf das Smartphone übertragen und können in der Whoop App ergänzt durch verschiedener Auswertungen eingesehen werden.
Ebenfalls im Lieferumfang enthalten ist standardmäßig ein schwarzes Armband. Erfreulicherweise ist es aus einem gewebten Material angefertigt, was einen wesentlich höheren Tragekomfort bietet und im Vergleich zu Silikonarmbändern auch keinen Hautreaktionen verursacht.
Wenn Du ein Freund der Abwechslung bist, dann bietet der Hersteller eine riesige Auswahl an Armbändern in verschiedenen Farben an, die um 49 bis 99 Euro erwerbbar sind.
An dieser Stelle sei auch noch erwähnt, daß es alternativ zu den Armbändern auch Bänder für den Oberarm gibt.Weiters bietet der Hersteller mit Whoop Body eine umfangreiche Kollektion an Unterwäsche und Trainingsbekleidung an, womit der Sensor bequem direkt am Körper getragen werden kann. Jedoch bezweifle ich, daß unter diesen Umständen eine genaue Pulsmessung gewährleistet ist.
Was kann das Whoop Band?
Im Wesentlichen geht es bei Whoop um die drei großen Themen Schlaf, Erholung und Belastung, wofür folgende Vitalparameter gemessen und aufgezeichnet werden.
- Herzfrequenz
- Herzfrequenzvariabilität
- Blutsauerstoffsättigung (SpO2)
- Hauttemperatur
- Atemfrequenz
- Kalorienverbrauch
Ergänzend dazu gibt es noch eine automatische Aktivitätserkennung mit rund 60 verschiedenen Sportprofilen:
- Australian Football
- Barre
- Baseball
- Basketball
- Box Fitness
- Boxen
- Caddying*
- Zirkuskünste
- Kletterer
- Coaching
- Pendeln*
- Cricket
- Skilanglauf*
- Radfahren*
- Tanzen
- Tauchen
- Duathlon*
- Crosstrainer
- Fechten
- Feldhockey
- Football
- Funktionelles Training
- Gälischer Fußball
- Gaming
- Golf*
- Turnen
- HIIT
- Arbeit mit hoher Belastung
- Wandern/Rucksackwandern*
- Reiten
- Hurling/Camogie
- Eisbad
- Eishockey
- Inlineskaten
- Jiu-Jitsu
- Seilspringen
- Kajakfahren*
- Lacrosse
- Körperliche Arbeit
- Kampfsport
- Meditation
- Motocross*
- Motorsport*
*GPS gestützte Aktivitäten
- Mountainbiken*
- Hindernisparcours-Rennen*
- Sonstiges*
- Einsätze: Fliegen, Medizin, Taktik, Wasser
- Paddeltennis
- Stehpaddeln*
- Parkour
- Pickleball
- Pilates
- Kraftdreikampf
- Sportklettern*
- Rudern*
- Rugby
- Laufen*
- Segeln*
- Skateboarden*
- Skifahren*
- Snowboarden*
- Fußball
- Softball
- Squash
- Spikeball
- Spin
- Stairmaster
- Bühnenperformance
- Surfen
- Schwimmen*
- Tennis
- Leichtathletik*
- Triathlon*
- Ultimatives
- Volleyball
- Walken*
- Wasserball
- Gewichtheben
- Rollstuhlschieben
- Wrestling
- Yoga
Alternativ kannst Du aber auch ein Training manuell aufzeichnen, wobei Whoop nur die Trainingsdauer, die durchschnittliche und maximale Herfrequenz und den Kalorienverbrauch protokolliert. Ist das Armband während dem Training mit dem Smartphone verbunden wird auch die Streckenlänge und die Pace mitaufgezeichnet.
Andere Features die wir von typischen Fitness Trackern kennen, wie Schrittzähler, Etagenzähler oder Inaktivitätsalarm werden nicht angeboten. Whoop ist eben in vielen Aspekten ungewöhnlich.
Schlaf, Erholung und Belastung – darum geht´s bei Whoop
Für Whoop sind ein guter Schlaf, ausreichende Erholung und angemessene Belastung die drei wichtigsten Faktoren, die unser Wohlbefinden, Gesundheit und Fitness entscheidend beeinflussen. Durch die Messung der oben genannten Vitalparameter versucht der Hersteller die Qualität und Quantität der Nachtruhe, Regeneration und Intensität diverser Aktivitäten abzuleiten.
Ziel dabei ist, ein Gleichgewicht zwischen Belastung und Erholung zu etablieren, um so Stress, Übertraining oder zu wenig Bewegung und Aktivität zu vermeiden.
Wie das genau funktioniert, warum Whoop Dir dabei hilft fitter und gesünder zu werden, sehen wir uns jetzt im Detail an.
Whoop Band – die Schafüberwachung
Das Schlaftracking von Whoop besteht aus mehreren Komponenten, die bei einer Gesamtbetrachung eine sehr genaues Bild zu Deiner Schlafroutine liefern. So erfährst Du
- Wieviel Schlaf Du benötigst
- Wieviel Schlaf Du bei hoher Belastung zusätzlich benötigst
- Wie lange du geschlafen hast
- Wie gut Du geschlafen hast
- Wie lange die einzelnen Schlafphasen andauerten
Im ersten Schritt wird einmal Dein Grundbedarf an Schlaf ermittelt. Diese Baseline ist die Mindestmenge an Schlaf, die Du brauchst und wird auf Basis Deiner individuellen und einzigartigen Physiologie berechnet. Die Feststellung Deines Grundbedarfs benötigt ein wenig Zeit, weshalb es schon mehrere Tage dauern kann, bis Du die ersten vernünftigen Daten bekommst. Üblicherweise beträgt die Baseline durchschnittlich 7,6 Stunden.
In weiterer Folge misst das Whoop Band permanent die Tagesbelastung. Das sind die Herausforderungen des Alltages oder der Stress im Job genauso wie auch Dein intensives Workout, das Du am Abend noch absolviert hast. Umso höher die Belastung, umso höher ist auch Dein Schlafbedarf, damit Du Dich wieder vollständig erholst.
So gibt Whoop beispielsweise an, daß eine Tagesbelastung mit einem Score von 15,0 ein zusätzlichen Schlafbedarf von 37 Minuten bedeutet.
Das eigentliche Schlaftracking von Whoop ist mit anderen Fitness Trackern durchaus vergleichbar. Es wird die Schlafdauer aufgezeichnet, wobei das Band Einschlaf-und Aufwachzeiten ziemlich genau erkennt.
Ebenso werden die verschiedenen Schlafphasen ermittelt. Hier empfehle ich aber, nicht zu viel Zeit mit diesem Thema zu verschwenden. Selbst die Schlafforschung, die mit professionellen, medizinischen Geräten arbeitet, kann die unterschiedlichen Schlafstadien nur mit einer durchschnittlichen Genauigkeit erkennen. Bei Whoop und anderen Wearables sind die Ergebnisse dazu noch weitaus schlechter.
Viel interessanter ist die insgesamt sehr präzise Messung der Herzfrequenz, Herzfrequenzvariabilität und Atemfrequenz, weil diese Parameter sehr zuverlässig Rückschlüsse auf die Schlafqualität und Erholung ermöglichen.
Whoop liefert Dir in der App einerseits Empfehlungen wie lange Du schlafen solltest um wirklich gut erholt zu sein, andererseits natürlich auch eine genaue Analyse zu Deinem Schlaf. Schlafdauer und Schlafqualität haben direkte Auswirkung auf Deine Erholung.
Whoop Band – Erholung
Die Erholung zeigt, wie gut Dein Körper bereits stattgefundene Belastungen verkraftet hat und wie gut er auf kommende Belastungen vorbereitet ist. Eine Belastung kann beispielsweise ein absolviertes Training, Alltagsstress, Krankheit, Alkohol oder zu wenig Schlaf sein. Das Alles stellt für unseren Körper eine Herausforderung dar, die je nach Erholungszustand besser oder schlechter bewältigt wird.
Zur Ermittlung der körperlicher Erholung werden die bereits oben genannten Vitalparameter gemessen, wobei hier der Herzfrequenzvariabilität eine besondere Bedeutung zukommt.
Whoop gibt den Grad der Erholung auf einer Skala von 0 – 100% an, wobei diese in drei Stufen unterteilt ist.
- Grün – bedeutet eine ausreichende Erholung von mindestens 67%. Der Körper ist selbst auf hohe Belastungen gut vorbereitet.
- Gelb – bedeutet eine genügende Erholung von 34 – 66%. Der Körper ist insgesamt gut erholt. Liegt man jedoch am unteren Ende des Spektrums, sollte auf hohe Belastungen oder intensive Trainings verzichtet werden.
- Rot – bedeutet eine sehr niedrige Erholung von 33% oder weniger. In diesem Fall solltest Du Dich schonen und wenn möglich einen Ruhetag einlegen.
Durchaus vergleichbare Funktionen kennen wir mit dem Tagesformindex von Fitbit, der Body Battery und dem HRV Status von Garmin oder mit Nightly Recharge von Polar.
War früher die Messung der Erholung dem Profisport vorbehalten, zeigen das Whoop Band wie auch die eben genannten Smartwatches, daß die sogenannte Recovery auch im Hobbysport eine immer größere Bedeutung bekommt.
Whoop Band – Belastung
Um wirklich ein vollständiges Bild zu erhalten, ist es notwendig, auch die tägliche Belastung zu messen und aufzuzeichnen.
Whoop definiert die Belastung auschließlich über die gemessene Herzfrequenz im Laufe des Tages und während einer Aktivität. Belastung kann damit das stundenlange Sitzen am Schreibtisch genauso sein, wie diverse Arbeiten im Haushalt oder Garten, eine Runde mit dem Hund oder ein hartes HIIT-Workout.
Ähnliches kennen wir mit dem PAI-System von Amazfit oder mit dem Aktivitätstracking von Polar. Auch bei diesen Wearables wird die Belastungsinstensität im Laufe eines Tages nur über die gemessenen Puls ermittelt.
Whoop bewertet die Belastung auf einer Skala von 0 – 21, wobei diese in vier Kategorien unterteilt wird.
- Leichte Belastung (0-9) – Diese Kategorie gilt als aktive Erholung bei minimaler Belastung des Körpers.
- Mäßige Belastung (10–13) – Diese Kategorie beinhaltet mäßigen Belastungen, die eher dem Formerhalt dienen.
- Hohe Belastung (14–17) – Diese Kategorie lässt Rückschlüsse auf erhöhten Stress und/oder Aktivität zu, die üblicherweise einen Formaufbau zur Folge haben
- All Out (18–21) – Diese Kategorie bezeichnet ein sehr hartes Training oder einen Tag mit viel Stress und Verpflichtungen, der den Körper erheblich belastet und entsprechende Erholung erfordert.
Wichtiger Hinweis: Damit die Belastung in ihrer Intensität tatsächlich korrekt bewertet werden kann, ist die Hinterlegung der persönlichen maximalen Herzfrequenz unerlässlich. Basierend auf der HFmax werden die verschiedenen Pulszonen eingerichtet und nur ist es möglich zu bestimmen wie intensiv/anstrengend eine bestimmte Aktivität war.
Der Whoop Gesundheitsmonitor – Alles auf einem Blick
Ein weiteres sehr interessantes Tool ist der Gesundheitsmonitor, der Dir eine nützliche Übersicht zu allen relevanten Vitaldaten liefert. Konkret geht es dabei wieder um
- Herzfrequenz (HR)
- Atemfrequenz (RR)
- Herzfrequenzvariabilität (HRV)
- Ruheherzfrequenz (RHF)
- Blutsauerstoff (SpO2)
- Hauttemperatur
Damit der Gesundheitsmonitor auch entsprechende Metriken anzeigt, findet über einen Zeitraum von mindestens 7 Tagen eine Kalibrierung statt, in der die Grundwerte für die einzelnen Parameter ermittelt werden.
In Folge bekommst Du dann nicht nur die aktuellen Messdaten bereits gestellt, sondern Du wirst auch auf etwaige Abweichungen zu den Normalwerten aufmerksam gemacht. Zusätzlich gibt es auch noch Trendanzeigen für den Zeitraum von 30 oder 180 Tagen, die im PDF Format exportierbar sind und so beispielsweise auch den Hausarzt oder Trainer gezeigt werden können.
Whoop Journal als mächtiges Tool für Deine Gewohnheiten
Mit dem Whoop Journal kannst Du verschiedene Verhaltensweisen und Gewohnheiten notieren und deren Auswirkungen auf Erholung, Belastung und Schlaf beobachten.
Dazu zählt beispielsweise die Einnahme von Medikamenten, Deine Ernährung oder Deine psychische Verfassung. Die Liste an beobachtbaren Faktoren ist wirklich umfassend. Hier ein Auszug dazu
- Lebensstil
- Flugreisen
- Alkohol
- Koffein
- Zur Arbeit pendeln
- Gerät (z. B. Telefon) im Bett
- Flüssigkeitszufuhr
- Jetlag
- Marihuana
- Masturbation
- Nachtschicht
- Bereitschaftsdienst
- Sex
- Betonen
- Tabak
- Urlaub
- Spät arbeiten
- Ernährung
- Zucker hinzugefügt
- Kalorien
- Kohlenhydrate
- Sauberes Essen
- Molkerei
- Milchfreie Ernährung
- Fette
- Früchte und Gemüse
- Glutenfreie Ernährung
- Intermittierende Fasten
- Koscher gehalten
- Ketogene Ernährung
- Spätes Essen
- Fleisch
- Paleo-Diät
- Protein
- Vegane Ernährung
- Vegetarische Ernährung
- Erholung
- Akupunktur
- Atemarbeit
- Chiropraktiker
- Kalte Dusche
- Kryotherapie
- Schröpfen
- Überdruckkammer
- Eisbad
- Nachrichtentherapie
- Meditation
- Physiotherapie
- Rotlichttherapie
- Sauna
- Sensorischer Sinnesentzug
- Dampfraum
- Dehnung
Um das Journal nutzen zu können, musst Du die Funktion zuerst in der App aktivieren. Danach gestaltest Du das Journal nach Deinen Vorstellungen, in dem Du alle Gewohnheiten und Verhaltensweisen auswählst, die Du zukünftig genauer beobachten möchtest.
Beispielsweise kannst Du die Faktoren Alkohol, Nachtschicht, Zucker, Sauna, im Bett lesen und Einnahme von Multivitaminen markieren. Immer dann wenn einer dieser Faktoren zutrifft, wird dieser im Journal markiert. In weiterer Folge lässt sich dann beobachten, ob einzelne Verhaltensweisen Auswirkungen auf Deine Vitalparameter oder Schlaf, Erholung und Belastung haben.
Wie genau sind die Messung von Whoop
In den Weiten des Internets gibt es inzwischen zahllose Testberichte zum Whoop Band, die sich natürlich auch mit der Messgenauigkeit des Gerätes beschäftigen. Die Bandbreite bewegt sich dabei von makelloser Präzision bis hin zu fehlerhaften, nicht brauchbaren Messungen.
Erfreulicherweise wurde erst im August 2022 vom Appleton Institute for Behavioral Science in Queensland, Australien eine Studie zu diesem Thema durchgeführt. Dazu hat man folgende Geräte miteinander verglichen
- Whoop Band 3.0
- Apple Watch Series 6
- Garmin Forerunner 245
- Polar Vantage V
- Oura Ring 2
- Somfit
Ohne Dich nun mit endlosen Zahlreihen zu langweilen ( die genauen Ergebnisse sind über obigen Link nachlesbar), hat das Whoop Band im Vergleich zu den anderen Geräten sehr gut abgeschnitten.
Die Studie kam dabei zu dem Schluss, daß sämtliche Wearables für die Aufzeichnung der Schlafdauer und Aufwachzeiten sehr gut verwendbar ist. Jedoch das Erkennen der Schlafphasen nur von mäßiger Qualität war.
Hinsichtlich der Herzfrequenzmessung lag das Whoop Band mit nur 0,3 Schlägen pro Minute daneben, was absolut vernachlässigbar ist. Und in Sachen Herzfrequenzvariabilität lag man mit durchschnittlich 4,5ms daneben, was ebenfalls ein gutes Ergebniss ist.
Die Messgenauigkeit wird beim Whoop Band, genauso wie bei jeder Smartwatch oder Fitness Tracker, natürlich auch von verschiedenen äußeren Umständen beeinflusst
Das hat vor allem damit zu tun, daß die optische Pulsmessung sich nicht für alle Situationen eignet.
Im Alltag oder bei Ausdauersportarten wie Laufen, Wandern oder Radfahren kannst Du das Whoop Band bedenkenlos direkt am Handgelenk tragen. Generell gilt, daß die optische Pulsmessung bei Aktivitäten mit gleichbleibender Intensität und einem insgesamt ruhigen Bewegungsablauf sehr gute Messergebnisse liefert.
Bei intensiven Workouts wie Krafttraining oder HIIT bei den sich intensive Belastungen mit Ruhephasen schnell abwechseln, heftige Bewegungen durchgeführt werden und bei manchen Übungen das Handgelenk abgewinkelt oder stark belastet wird, empfehle ich dir den Sensor am Oberarm zu tragen.
Leider ist es bisher nicht möglich, das Whoop Band mit einem Brustgurt zu verbinden, was die optimalste Lösung wäre.
Für wen eignet sich das Whoop Band?
Grundsätzlich kann das Whoop Band wirklich von Jedem verwendet werden. Egal ob Du Deine Gesundheit und Dein Wohlbefinden im Auge behalten möchtest oder als ambitionierter Hobbysportler Dein Training effizienter gestalten willst – Whoop wird Dir wertvolle und nützliche Daten liefern.
Über die App werden die Messungen sehr übersichtlich und verständlich dargestellt. Trotzdem muss man schon ein kleiner Tüftler sein und ein wenig Geduld aufbringen, um die Bedeutung der einzelnen Messdaten und deren Auswirkungen zu verstehen.
Hat man sich aber einmal eingearbeitet, dann ist das Whoop Band ein großartiges Tool, das Dir dabei hilft angemessen zu trainieren, ausreichend zu erholen und den notwendigen Schlaf zu bekommen.
Preis und Verfügbarkeit
Das Whoop Band ist ausschließlich nur über eine Mitgliedschaft bzw. Abo erhältlich. Dazu bietet der Hersteller drei verschiedenen Tarife an.
- 24 Monate zu 480 Euro
- 12 Monate zu 300 Euro
- 1 Monat zu 30 Euro
Kaufen kannst Du das Whoop Band direkt über die Website des Herstellers
Fazit
Insgesamt gefällt mir das Konzept vom Whoop. Wir haben hier ein einfaches Armband mit ein paar Sensoren, die präzise und zuverlässig die wichtigsten Vitalparameter ermitteln und aufzeichnen. Die Messdaten werden in der App so aufbereitet, daß der User sofort erkennt, wie gut er geschlafen hat, wie erholt er ist und wie hart er trainieren kann.
Und wenn es um Gesundheit, Wohlbefinden und Fitness geht, braucht man eigentlich nicht viel mehr zu wissen. Dahingehend macht Whoop Vieles sehr gut und richtig.
So außergewöhnlich das Whoop Band ist, so gewöhnungsbedürftig ist es aber auch. Es gibt keinen Display und daher muss noch so jede kleine Info in der App nachgesehen werden. Das gilt auch für so einfache Dinge wie die aktuelle Uhrzeit oder Datum, die man auf jeder Smartwatch einfach ablesen kann.
Auch andere inzwischen sehr beliebte Features wie diverse Benachrichtigungen, mobiles Zahlen oder einfach Musik hören sind mit dem Whoop Band nicht möglich.
Es ist aber der Preis, weshalb man wirklich genau über eine Anschaffung nachdenken sollte. 300 Euro für 12 Monate sind nämlich meines Erachtens nicht gerade günstig.