Suunto Race und Suunto Race S – Test und Vergleich

Im zweiten Halbjahr des Vorjahres hat Suunto seine Fans mit der Vertical und der Race begeistert. Und jetzt legte der Hersteller noch einmal nach und stellte die Suunto Race S vor. Ich habe beide Race-Uhren getestet und berichte Dir von meinen Eindrücken

Suunto ist offenbar hoch motiviert den Sektor der smarten Multisportuhren kräftig auzumischen und den anderen Anbietern das Leben schwer zu machen. Und mit der Race und der Race S scheint dieses Vorhaben auch gut zu gelingen.

Ich habe die Suunto Race schon im Herbst des Vorjahres ausführlich getestet und nun hatte ich die Gelegenheit mir auch die Suunto Race S genauer anzusehen.

Womit mich die beiden Uhren begeistern konnten, was mir weniger gut gefiel und worin sich die Modelle unterscheiden, werde ich in diesem Testbericht ausführlich erläutern.

Das Wichtigste kurz zusammengefasst

Suunto Race

Design
Display
Akkulaufzeit
Funktionsumfang
Preis/ Leistung

Testurteil

Suunto hat mit der Race eine moderne smarte Multisportuhr entwickelt, die fast in allen Aspekten überzeugen kann. Ich war vom riesigen Funktionsumfang, der mittels Apps und Guides individuell angepasst werden kann, sehr beeindruckt. Mit der HRV Messung wird mehr Wert auf das Thema Gesundheit gelegt und die gratis Kartennavigation wird die Outdoorfans sehr freuen.

Verbesserungswürdig ist definitiv der zögerlich reagierende Display,die fehlende Benutzerfreundlichkeit bei manchen Features und auch die Messgenauigkeit der Pulsmessung hat noch Luft nach oben.

Das Highlight ist aber der sehr attraktive Preis, der eine Kampfansage an die Mitbewerber ist und für Kunden ein interessantes Argument.

Die Suunto Race kostet aktuell 366,08 EUR

4.1

Suunto Race S

Design
Display
Akkulaufzeit
Funktionsumfang
Preis/ Leistung

Testurteil

Die Suunto Race S ist nicht nur einfach die kleine Schwester der großen Race, sondern kommt mit einigen wichtigen Verbesserungen daher.

Die Race S ist kompakter und leichter gebaut, weshalb sie auch auf schlanken Handgelenken getragen werden kann. Der Display wurde deutlich optimiert und arbeitet jetzt flüssig und ruckelfrei. Auch den HF Sensor hat man modifiziert, wodurch genauere Messungen möglich sind.

Andere Kritikpunkte wie die Anzahl der verbundenen externen Sensoren oder daß nur zwei Suunto Apps verwendet werden können, wurden leider nicht korregiert.

Jedoch hat der Hersteller noch einmal kräftig an der Preisschraube gedreht und so ist die Race S sehr günstig zu haben.

Die Suunto Race S kostet aktuell 390,69 EUR

4.3

Schon seit 2015 teste und bewerte ich regelmäßig Smartwatches und Sportuhren. Wie ich dabei vorgehe, kannst Du in diesem Beitrag genau nachlesen.

Vergleich Suunto Race und Suunto Race S

SUUNTO Race Sportuhr - Outdoor Smartwatch, 1,43' Helles AMOLED Display mit Saphirglas, Bequeme Uhrenkrone & Tasten Bedienung, Präzise Zweifrequenz GPS, Lange Akkulaufzeit, 100m WasserdichtSUUNTO Race S Laufuhr mit AMOLED Touchscreen, Zweifrequenz GPS Sportuhr, Krone & Tastenbedienung, HRV & Schlafverfolgung, KI-basierter Trainingsplan, Kostenlose Offline-Karten, 50m Wasserdicht
Suunto RaceSuunto Race S
VersionenStainless Steel
Titanium
Stainless Steel
Farbenall black, midnight, birch,charcoal, amethystall black, powder gray, powder pink, gravel grey, power orange, power blue
Abmessungen49 x 49 x 13,3 mm45 x 45 x 11,4 mm
Gewicht83 g60 g
Gehäuse MaterialPolyamid/ SaphirkristallPolyamid/ Gorillaglas
Armband MaterialSilikon/ Stegbreite 22mm Silikon/ Stegbreite 22mm
DisplayAMOLED Touch Screen
1,43 Zoll 466 x 466 px
AMOLED Touch Screen
1,32 Zoll 280 x 280 px
Akkulaufzeit Smartwatch Modus16 Tage9 Tage
GNSS Modus mit Multiband50 Stunden30 Stunden
GNSS Modus mit Singleband65 Stunden40 Stunden
Wasserdichtbis 100 Meterbis 50 Meter
StreckenmessungMultiband GNSS
(GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, Beidou)
Multiband GNSS
(GPS, GLONASS, Galileo, QZSS, Beidou)

Design und Display

Genau in diesem Abschnitt finden sich meisten Unterschiede zwischen den beiden Uhren

Die Suunto Race S

  • ist etwas kompakter gebaut und daher kleiner und leichter
  • Mehr modische Farbvarianten
  • Die Performance des Displays wurde optimiert

Was mir bei beiden Smartwatches sofort und sehr positiv aufgefallen ist, war die sehr wertige und angenehme Haptik. Durch die verwendeten Materialien und der professionellen Verarbeitung hatte ich von Beginn an das Gefühl ein qualitätsvolles Stück Technik am Handgelenk zu tragen.

Suunto Race
Suunto Race
Suunto Race S
Suunto Race S

Und auch wenn die Suunto Race mit ihren knapp 50 mm Durchmesser ein ziemlicher Brocken ist, konnte sie in Sachen Tragegefühl mit der kleineren Race S auf jeden Fall mithalten.

Mir gefielen beide Uhren sehr gut, die optisch zwar sportlich daherkommen, aber am Handgelenk trotzdem sehr schick aussehen.

Natürlich möchte Suunto mit der Race S besonders die sportliche und fitnessorientierte Dame ansprechen, was nicht nur an der Größe sondern auch an den angebotenen Farbvarianten erkennbar ist. Trotzdem kann die kleinere Race aber auch von Herren getragen werden.

Was das Display angeht, da gibt es viel Positives zu sagen, leider aber auch ein paar Details, die mir nicht so gut gefallen haben.

Die Suunto Race und Race S folgen dem allgemeinen Trend und bieten einen modernen AMOLED Touchscreen an. In Sachen Auflösung, Farben und Ablesbarkeit entspricht das Display dem aktuellen Stand der Technik und da gibt es auch absolut nichts zu kritisieren.

Selbstverständlich wird auch ein Always On Modus angeboten, den ich aber nicht vewendete, weil mir die Aktivierung des Displays mittels Geste völlig reicht.

Schön sind auch die vorinstallierten Watchfaces, die sich natürlich im Design unterscheiden aber bei denen man einzelnen Datenanzeigen individuell anpassen kann.

Besonders das im nachstehenden Video gezeigte Ziffernblatt hat es mir sehr angetan.

Leider gibt es aber beim Display der Suunto Race auch Anlass zur Kritik. Er ist sehr träge und reagiert auf Tipp- und Wischgesten mit einer klaren Verzögerung. Ähnliches gilt auch für das Aktiveren des Bildschirms durch das typische Arm heben.

Suunto hat entsprechende Kundenbeschwerden ernst genommen und daher den Display der Race S deutlich verbessert. Der kleine Bildschirm arbeitet wesentlich flüssiger und ohne Ruckler, womit die Bedienung wesentlich komfortabler und angenehmer ausfällt.

So bedienst du die Suunto Race

Die Race wird durch eine Kombination aus Touchdisplay, digitaler Krone und zwei seitlichen Tasten bedient. Was sich im ersten Moment kompliziert anhört, ist tatsächlich nur ein Angebot mehrerer Möglichkeiten. Schlussendlich entscheidest Du, wie Du mit der Uhr arbeiten möchtest.

  • Wischt Du nach oben oder nach unten, bewegst Du Dich sozusagen im Hauptmenu, in dem Dir fast alle Funktionen und die wichtigsten Messungen angeboten werden.
  • Wischt Du nach links, kannst durch doppeltes Tippen ein Widget, das Dir besonders wichtig ist abspeichern
  • Drückst Du die obere Taste, rufst Du damit das letzte verwendete Sportprofil auf. Auf diesem Weg kannst Du aber auch andere Sportmodi auswählen.
  • Wenn Du die obere Taste längere drückst, kannst Du eine Verknüpfung definieren. Soll heißen, du belegst den oberen Button mit einer bestimmten Funktion, die Du dann schnell aktivieren kannst.
  • Mit der digitalen Krone bewegst Du Dich durch die verschiedenen Menüs und durch Drücken der Krone wählst Du eine Funktion aus.
  • Hältst Du die Krone länger gedrückt, werden damit die Einstellungen aufgerufen.
  • Mit der unteren Taste bewegst Du Dich einen Schritt zurück im Menü.
  • Drückst Du den unteren Button etwas länger, gelangst Du wieder zum Startbildschirm (Ziffernblatt)
  • Befindest Du Dich am Startbildschirm und drückst die untere Taste,rufst Du damit die Systemeinstellungen auf.
  • Auch diese Taste kannst Du mit einer Verknüpfung belegen.

Insgesamt ist das Bedienkonzept schlüssig und intuitiv. Es bietet so viele Möglichkeiten an, daß wirklich jeder seine bevorzugte Art finden wird, wie er mit der Uhr umgehen möchte.

Ich selbst habe hauptsächlich den Touch Display und die beiden Tasten verwendet, weil ich einfach kein großer Freund der digitalen Krone bin – weder bei der Race noch bei anderen Uhren.

Akkulaufzeit

Schon die Spezifikationen verraten, daß die Suunto Race und Race S mit mächtigen Akkus ausgestattet sind, die lange Laufzeiten ermöglichen. Diese können noch durch mehrere unterschiedliche Energiemodi (Performance, Endurance, Ultra, Tour) optimiert werden.

Im jeweils gewählten Modus wird der Energieverbrauch verschiedener Funktionen entsprechend angepasst. So sind beispielsweise die Messintervalle für Strecken- und Pulsmessung größer, wodurch die Messungen nicht mehr ganz so präzise sind.

Ich habe während den Tests immer den Batteriemodus Performance verwendet. Außerdem waren mit Ausnahme des Always On Modus alle verfügbare Funktionen aktiviert und die Uhren wurden 24/7 getragen. Zusätzlich absolvierte ich wöchentlich mit den Uhren zwischen 4 – 5 Stunden mit aktivierten GPS.

Bei dieser Nutzung schaffte die Suunto Race zwischen 7 – 8 Tage Laufzeit, während bei der Suunto Race S meistens nach rund 6 Tagen Schluss war.

Aktivitäten und Gesundheit

Suunto als Hersteller von Sportuhren verzichtet auf viele Features, die man auf typischen Lifestyle-Smartwatches findet. Zwar wird ein Schrittzähler, ein Kalorienrechner und eine Schlafüberwachung inklusive Schlafphasen (neu!) und Messung der Blutsauerstoffsättigung angeboten, doch insgesamt spielen diese Messwerte eine eher untergeordnete Rolle.

Neu ist jedoch die Messung der Herzfrequenzvariabilität, die ebenfalls während der Nachtruhe durchgeführt wird und interessante Infos zu Erholung und insgesamten Wohlbefinden liefert.

Um dazu zuverlässige Daten zu erhalten, musst Du die Uhr zuerst mindestens 14 Tage beim Schlafen tragen. In diesem Zeitraum wird Dein Normalbereich der HRV ermittelt. Dieser Basiswert dient in weiterer Folge als Referenzwert für alle zukünftigen Messungen.

Die HRV Daten finden in mehreren Bereichen Anwendung

  • sie werden bei der Beurteilung der Schlafqualität berücksichtigt
  • die Messung zeigt wie es um Deine körperlichen Ressourcen steht (ähnich wie die Body Battery von Garmin)
  • außerdem lässt sich ermitteln, wie gut Du Dich von Deinem letzten Training erholt hast und wie Dein insgesamter Trainingsstatus aussieht.

Grundsätzlich halte ich es für einen entscheidenen Fortschritt, daß sich Suunto dem so wichtigen Thema HRV Messung nun auch annimmt. Jedoch würde ich mir eine Auswertung und graphische Darstellung der Messdaten wünschen, die ein wenig detaillierter und informativer ist, damit auch der User einen größeren Mehrwert daraus zieht.

Aber ein guter Anfang ist gemacht, weshalb man Suunto nur dazu gratulieren kann.

Sport und Fitness

Die Suunto Race ist wie gesagt eine waschechte Multisportuhr und kann daher in Sachen Sport und Training eine großen Funktionsumfang anbieten.

Beginnen wir zuerst einmal bei den Basics. Da wären einmal über 95 vorinstallierte Sportprofile.

Suunto Race Sportmodi (auszugsweise)

Gehen, Wandern, NOrdic Walking, Laufen, Trailrunning (Basic), Trailrunning (Bergmodus), Laufband, Trekking, Bergsteigen, Radfahren, Mountainbiking, Graveln, Indoor Cycling, Pool Schwimmen, Freiwasser Schwimmen, Krafttraining, Crosstraining, Kettlebell, Ruderergometer, Zirkeltraining, Triathlon, diverse Wintersportarten, diverse Wassersportarten, diverse Ballsportarten

Innerhalb eines Sportprofils kannst Du verschiedene Einstellungen vornehmen und zusätzliche Funktionen aktivieren. Näheres dazu am Beispiel des Sportmodus Laufen:

  • Batteriemodus: Wie schon oben erwähnt, stehen Dir vier verschiedenen Modi zur Verfügung, die sich nicht nur im Energieverbrauch unterscheiden, sondern sich auch auf die Genauigkeit der Streckenmessung auswirken.
  • Navigation und Karte: Natürlich kannst Du bei verschiedenen Aktivitäten auch die Navigation und Kartenmaterial verwenden – dazu später mehr.
  • Intensitätszonen: Ein andere Bezeichnung für die verschiedenen Pulsbereiche. Direkt in den Systemeinstellungen an der Uhr hast Du die Möglichkeit, Deine persönliche maximale Herzfrequenz zu hinterlegen, auf deren Basis die unterschiedlichen Pulszonen automatisch berechnet werden.
  • Intervalle: Wie auf vielen anderen Sportuhren ist auch bei der Suunto Race inzwischen möglich, ein Intervalltraining direkt auf der Uhr zu erstellen. Das mühsame Anlegen eines solchen Trainings in der App oder im Webportal des Herstellers mit anschließender Datenübertragung gehört erfreulicherweise der Vergangenheit an.
  • Autolap/ Autostopp: Natürlich sind auch diese beiden unverzichtbaren Standardfunktionen mit an Bord.

Mit Apps und Guides noch mehr Funktionen

Ein weiterer und sehr wichtiger Bestandteil der Sportprofile sind die sogenannten Suunto Apps und Suunto Guides, die in einem eigenen Store namens SuuntoPlus kostenlos zur Verfügung stehen

Damit ist es also möglich, den Funktionsumfang Deiner Suunto Race ganz nach Deinen Anforderungen zu erweitern und individuell abzustimmen.

Konkret werden bereits rund 100 Suunto Apps in den drei großen Kategorien Sport und Aktivität, Training und Physiologie und Outdoor angeboten. Eine genaue Auflistung und kurze Erklärung der einzelnen Applikationen findest Du in diesem ausführlichen Katalog.

Während Du mit den Apps bestimmte Messungen und Funktionen auf Deine Uhr holst, erhältst Du mit den Guides ganze Trainingspläne und strukturierte Workouts. Auch dazu kann der Hersteller bereits eine ansehenliche Sammlung von rund 30 Guides, geeignet für verschiedene Sportarten anbieten.

Und als ob diese Auswahl nicht schon üppig genug wäre, ist Suunto noch Kooperationen mit Partnerdiensten wie TrainingPeakt, AI Endurance oder Humango eingegangen. Die Partner bieten nochmal weitere Funktionalitäten und Trainingspläne an.

Obwohl mir das Konzept mit den Apps und Guides sehr gut gefällt, gibt es aber einen kleinen Wermutstropfen, der erwähnt werden muss.

Pro Sportprofil können immer nur zwei Apps oder eine App und ein Guide gleichzeitig aktiviert werden. Diese Limitierung ist zwar etwas lästig, wird aber meiner Einschätzung mittelfristig abgeschafft werden.

Zum Einen, weil manche Apps Funktionen beinhalten, die auf anderen Uhren standardmäßig im Funktionsumfang inbegriffen sind. Zum Anderen macht es einfach keinen Sinn einen recht umfangreichen SuuntoPlus Store aufzubauen, um dann dem User bei der Nutzung des Angebotes einzuschränken.

Wenn also Suunto den innovation Weg, den man eingeschlagen hat, weitergeht, werden wir mit den zusätzlichen Applikationen noch viel Freude haben.

Sportprofile anpassen – Warum einfach, wenn es umständlich auch geht

Bleiben wir abschließend noch kurz bei den Sportprofilen. Bei fast allen modernen Smartwatches und Sportuhren ist es möglich, die Datenseiten in einem Sportmodus nach den eigenen Anforderungen zu gestalten. So natürlich auch bei der Suunto Race, wobei der Hersteller eine meines Erachtens umständliche Lösung anbietet.

Willst Du Datenseiten anpassen, Suunto Apps oder Guides dazu nehmen, wird dazu nicht das bereits vorhandene Sportprofil abgeändert, sondern Du musst Dir Deinen eigenen Sportmodus zusammenbasteln.

Der Hersteller nennt das die Personalisierung der Sportmodi (genau so heißt diese Funktion auch in der App)

  • Im ersten Schritt wählst Du das Sportprofil das du anpassen möchtest
  • Als nächstes benennst Du den neuen Modus mit einem eindeutigen Namen – ich verwendete SportuhrenGuru Laufen
  • Dann kannst Du die einzelnen Datenseiten und Trainingsansichten anpassen. Dazu stehen Dir vier Seiten und bis zu sieben Datenfelder zur Verfügung.
  • Hast Du Alles fertig musst Du nur noch speichern.

In der Liste der Sportprofile findest Du dann – um bei meinem Beispiel zu bleiben – den Modus Laufen und natürlich auch meinen Modus SportuhrenGuru Laufen.

Ich verstehe nicht, warum es nicht wie bei allen anderen Uhren möglich ist, das bereits vorhandene Sportprofil einfach anzupassen. Heavy User, die mehrere Sportarten betreiben und dann je nach Training auch bestimmte Daten sehen wollen, werden dabei ganz schnell mehrere eigenen Sportmodi haben, was früher oder später unübersichtlich werden kann.

Präzise Trainingsaufzeichnung und Unterstützung vom Suunto Coach

Hast Du alle Deine Einstellungen vorgenommen und Dein Training absolviert, bekommst Du gleich direkt auf der Uhr eine detaillierte Aufzeichnung präsentiert.

Hier ein paar Bilder dazu.

Alternativ kannst Du natürlich Deine Daten auch direkt in der App einsehen. Dort ist die Trainingsaufzeichnung detaillierter und übersichtlicher dargestellt. Auch wenn das nachfolgende Bild nicht unbedingt den Eindruck vermittelt 🙂

Mit Suunto Coach das Training besser verstehen

Was bei anderen Herstellern und Uhren die Trainingsanalyse ist, nennt sich bei der Race der Suunto Coach. Über dieses Tool erhältst Du tiefergehende Daten und weiterführende Informationen zu Deinem Training.

Direkt in der App findest Du am unteren Rand unter anderem auch die Funktion Training Zone. Tippst Du drauf, öffnet sich das Feature, das in mehrere Bereiche gegliedert ist.

  • Übersicht – hier findest Du auch den Suunto Coach
  • Zusammenfassung – eine Auflistung aller Deiner Trainings für bestimmte Zeiträume
  • Training – wieder ein Liste Deiner Trainingseinheiten mit ein paar Detailangaben
  • Fortschritt – Gemeinsam mit TrainingPeaks wird dargestellt, wie sich das Training auf Deine Fitness auswirkt
  • Erholung – Anhand der HRV-Messung wird ermittelt wie gut Du erholt bist
  • Aktivität
  • Schlaf

Ich muss zugeben, daß mich besonders der erste Punkt – die Übersicht mit dem Suuno Coach – am Meisten interessierte.

Zum Einen deshalb, weil hier kurz und prägnant sämtliche Daten und Messwerte aus den anderen Bereichen kurz und kompakt zusammengefasst werden. Gleichzeitig erhälst Du auch Infos

  • zu Umfang und Qualität Deiner Trainings
  • zu Deiner aktuellen Trainingsform
  • wie es um Deine Regeneration steht
  • und welches Training für die kommenden Tage empfohlen wird.

Ergänzt werden diese Infos noch mit einigen Diagrammen und Detaildaten.

Mit persönlich reichte eigentlich diese Übersicht völlig, weshalb ich mich mit den anderen oben genannten Bereiche kaum beschäftigte. Ambitionierte Hobbysporler, die es gerne ganz genau wissen wollen, bekommen aber mit der Training Zone eine Menge Datenmaterial, mit dem man sich lange befassen kann.

Suunto Race – Offline Karten, Routenplanung und Navigation

Genauso wie schon die Vertical wurde auch die Suunto Race mit einem umfangreichen Navigationspaket plus Kartenmaterial ausgestattet.

Die in der App integrierte Bibliothek umfasst Kartenmaterial für so ziemlich jedes Land und jede Weltgegend, das Dir übrigens völlig kostenlos zur Verfügung gestellt wird.

Der Clou dabei ist, daß Du aber nicht immer die ganze Karte eines Landes herunterladen musst, sondern nur die Region, die Du wirklich brauchst. So gibt es alleine für Deutschland beispielsweise rund 30 Teilkarten, die sich auf bestimmte Bundesländer, Städte oder Regionen konzentrieren.

Hast Du eine bestimmte Karte ausgewählt, musst Du zuerst die Uhr an das Ladekabel hängen. Der Download kann in manchen Fällen etwas länger dauern, weshalb ein Abbruch wegen eines leeren Akkus ärgerlich wäre.

An dieser Stelle muss erwähnt werden, daß es sich bei dem ganzen Material um nicht routingfähige Karten handelt.

Soll heißen, daß die Karte sozusagen als Hintergrund Deiner Navigation eingeblendet wird, was Dir bei der Orientierung im schwierigen Gelände oder Weggabelungen sicher hilft. Jedoch ist es nicht möglich, während der Aktivität auf Basis der Karte eine neue Route zu berechnen.

Die Uhr oder die Navigation weiß nämlich nur, daß Du Dich auf der geplanten Route befindest. Weichst Du aus irgendwelchen Gründen davon ab, erhältst Du eine Warnung. In diesem Fall kann Dich die Navigation nicht mittels Kartenmaterial intelligent auf die ursprüngliche Route zurückführen. Es wird Dir nur mittels Kompass die Richtung angezeigt.

Natürlich gibt es auch die Möglichkeit Routen zu planen. Dazu nutzt Du entweder das in der App integrierte Tool, was überraschend gut funktioniert. Oder Du verwendest alternativ dazu Komoot. Dafür wurde in der Suunto Applikation eine eigenen Schnittstelle eingerichtet, weshalb die Übertragung der Routendaten von Komoot zur App und dann auf die Uhr ein Kinderspiel ist.

Ich habe die Navigation bei einer kurzen Testrunde ausprobiert und fand keinerlei Anlass zur Kritik. Sowohl die geplante Route wie auch das dazugehörige Kartenmaterial wurden korrekt auf der Suunto Race dargestellt. Ebenso kamen Abbiegehinweise zeitgrecht und durch Vibration und akustischen Alarm auch deutlich bemerkbar.

Da ich diesen kleinen Test der Routenführung beim denkbar schlechtesten Wetter (kalt, regnerisch, stürmisch) gemacht habe, konnte ich leider nur ein paar wenige Bilder machen.

Wer gerne Outdoor unterwegs ist nützt aber nicht nur Navigation, sondern freut sich auch über diverse andere Features. Dafür stellt Suunto Race einen Barometer und Kompass zur Verfügung. Weiters gibt es eine Wetter App und ein Widget für Sonnenaufgang- und untergang.

Genauigkeit der Puls- und Streckenmessung

Ein wesentlicher Bestandteil meiner Testberichte ist natürlich die Überprüfung der Messgenauigkeit bei Herzfrequenz– und Streckenmessung. Und so musste sich auch die Suunto Race mehreren Tests unterziehen.

An dieser Stelle sei kurz erwähnt, daß der Hersteller bei der Suunto Race S den Pulssensor optimiert hat, was unter Anderem auch an der Anzahl und Anordnung der LED´s erkennbar ist.

Wie immer absolvierte ich dazu mehrere Läufe, bei denen ich das Tempo in unterschiedlichen Abständen und verschiedenen Intensitäten variiere. Nur so lässt sich die herausfinden, wie genau die optische Pulsmessung tatsächlich misst. Als Referenzgerät hatte ich dieses Mal den Polar Brustgurt H10 mit und für die Streckenmessung die Garmin Fenix 7, die ebenfalls mit Multiband GNSS ausgestattet ist.

Eigentlich bin ich von keinen großen Überraschungen ausgegangen, denn immerhin habe ich vor Kurzem erst die Suunto Vertical getestet und die hat mich insgesamt absolut überzeugt. Von der baugleichen Suunto Race erwartete ich ähnliche Ergebnisse – doch ich sollte mich täuschen.

Jedoch gab es einige Branchenkollen, die beim Test der Suunto Race viele zum Teil recht deutliche Ungenauigkeiten und Abweichungen bei der Pulsmessung feststellten.

Umso gespannter war ich wie meine Erfahrungen dazu ausfallen würden.

Suunto Race grün, Polar H10 blau

Und wie obere Grafik recht deutlich zeigt, sollte auch feststellen müssen, daß die Pulsmessung einfach nur schlecht ist.

Die ersten fünf Minuten des Laufs waren noch halbwegs in Ordnung, dann jedoch begannen die Schwierigkeiten. Bei der ersten deutlichen Temposteigerung konnte die Uhr nicht annähernd mit dem Brustgurt mithalten. Interessanterweise gab es beim zweiten Intervall keine Probleme. Die Messung des restlichen Laufs ist einfach nur schlecht.

Ein paar Tage später machte ich einen weiteren Test.

Suunto Race grün, Polar H10 blau

Und da sieht die Messung schon deutlich besser aus. Es ist zwar nicht perfekt und es gibt auch hier ein paar Abweichungen. Aber insgesamt kann ich mit diesem Ergebnis schon ganz gut leben.

Jetzt war natürlich interessant herauszufinden, ob die Suunto Race S bei der Pulsmessung besser abschneiden würde.

Wieder absolvierte ich mehrere Läufe, in denen ich das Tempo in unterschiedlicher Dauer und Intensität variierte.

Suunto Race S rot, Garmin HRM Pro blau

Suunto Race S rot, Garmin HRM Pro blau

Der zweite hier gezeigte Lauf war ein Intervall Training mit 500 Meter Abschnitten um die Pulsmessung der Suunto Uhr mal so richtig auszureizen. Und insgesamt hinterließ die Race S einen sehr guten Eindruck.

Bei genaueren Hinsehen finden sich zwar ein paar kleinere Abweichungen, aber insgesamt hat die Race S einen ziemlich guten Job gemacht.

Mein Fazit zur Pulsmessung der beiden Suunto Uhren: Perfekt ist die Messung sicher nicht und da sollte der Hersteller noch ein wenig nachbessern. Die Race S scheint mir ein etwas präziser zu messen als das größere Schwesternmodell, was wahrscheinlich am optimierten HF Sensor liegt.

In Sachen Streckenmessung musste die Suunto Race gegen die Garmin Fenix 7 antreten und die Suunto Race S gegen die Garmin Forerunner 255

Und in beiden Fällen gibt es nicht viel dazu zu sagen. Die Suunto Uhren zeichnen die Strecken zuverlässig und genau auf. Hier ein paar Bilder dazu.

Suunto Race grün, Garmin Fenix blau

Suunto Race S rot, Garmin Forerunner 255 blau

Smarte Feature

Als Multisportuhr beschränkt sich die beiden Race Uhren in Sachen smarten Funktionen auf die Basics. Benachrichtigungen sind natürlich mit an Bord, ebenso wie eine Steuerung für den Musikplayer am Smartphone. Das war es aber dann auch schon mit der ganzen Smartness der Uhr.

Ich bin mir aber ziemlich sicher, daß dieser eingeschränkte Funktionsumfang die meisten User nicht stören wird.

Fazit

Suunto macht mit der Race ohne Zweifel ein ganz starkes Angebot. Und jeder der auf der Suche nach einer wirklich guten Multisportuhr ist, sollte die Suunto Uhr auf jeden Fall auf seiner Liste haben.

Mir gefällt neben dem neuen AMOLED Screen und den langen Akkulaufzeiten auch die vielen Suunto Widgets, Apps und Guides, die man nach Bedarf dazuschalten kann. So kann man den Funktionsumfang der Uhr ganz nach den eigenen Vorstellungen konfigurieren, was nicht nur sehr benutzerfreundlich ist sondern auch eine Menge Flexibilität bedeutet.

Natürlich ist nicht Alles eitle Wonne. Da gibt es schon die eine oder andere Baustelle, wo noch nachgebessert werden muss. Beispielsweise die Limitierung bei den Suunto Apps, die komplizierte Anpassung der Trainingsseiten oder die HF Messung, die mich nicht vollkommen überzeugte.

Trotzdem gibt es ein Merkmal, was die Suunto Race wirklich sehr attraktiv macht und das ist der Preis. Mit rund 450 Euro (Stand 11/2023) ist die Uhr deutlich günstiger als vergleichbare Modelle anderer Hersteller. Wenn man hier also von einem hervorragenden Preis-Leistungs-Verhältnis spricht, trifft es den Nagel auf den Kopf.

Letzte Aktualisierung am 27.07.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API