Die Samsung Galaxy Watch 4 und Watch 5 gehören zu den besten Smartwatches am Markt und sind echte Bestseller. Angesichts der großzügigen Ausstattung an zum Teil innovativen Features überrascht die Beliebtheit der beiden Uhren aber auch nicht. Was die beiden Modelle zu bieten haben und worin sie sich unterscheiden, zeige ich in diesem ausführlichen Testbericht
Die Galaxy Watch 4 wurde im Sommer 2021 vorgestellt und war die erste Smartwatch mit Wear OS, dem Betriebssystem von Google. Schon ein knappes Jahr später präsentierte der Hersteller die neu Galaxy Watch 5, die zwar dem Vorgängermodell sehr ähnlich ist, aber trotzdem mit einigen Neuigkeiten daherkommt.
In diesem Testbericht möchte ich Dir beide Modelle detailliert vorstellen und Dir erklären, wo die Unterschiede zu finden sind und welche Vor- und Nachteile es gibt.
[letsreview]
- Für eine sorgenfreie Nutzung: Kostenlose Garantieverlängerung auf 3 Jahre – gültig für Kunden, die ihren Wohnsitz in Deutschland haben¹⁸
- Lerne deinen Körper kennen – verfolge deinen Fitnessfortschritt mit unserer ersten Smartwatch, die die Körperzusammensetzung misst.
- Tritt den Wettkampf mit Freunden und Familie an und kommuniziere über das Live-Message-Board. Challenges werden mit Badges belohnt und in einem…
- Überwachen Sie Ihre Gesundheit rund um die Uhr, auch nachts.
- Messen Sie Ihre Körperzusammensetzung mit dem Samsung BioActive-Sensor, um alle Ihre Gesundheitsziele zu erreichen.
- Mit 13 % mehr Akku für Ihren Alltag.
Vergleich Galaxy Watch 4 und Galaxy Watch 4 Classic
Wie aus dem Vergleich ersichtlich, wird die Watch 4 und Watch 5 in einer Bluetooth-und einer LTE Variante angeboten. Darüber hinaus gibt es neben den Standardversionen auch noch eine Classic-und eine Pro Ausführung. Und natürlich sind die Uhren auch noch in unterschiedlichen Größen erhältlich. Dazu gleich mehr Info.
Insgesamt macht das also 12 verschiedene Modellversionen der Galaxy Watch 4 und 5. Reichlich Auswahl würde ich sagen.
Design – die Watch 4 und Watch 5 als Zwillinge
In Sachen Design sind die beiden Samsung Smartwatches ident. Beide Uhren kommen in einer schlichten, aber sportlich eleganten Optik daher. Bei den Standardvarianten fehlt zwar der große Eyecatcher, aber man hat trotzdem von Beginn an das Gefühl ein qualitätsvolle Uhr zu tragen.
Bei den Materialien hat sich der Hersteller nur für das Beste entschieden und so wurden abhängig von der Modellversion Aluminium, Edelstahl oder Titan verwendet. Das Display wird bei der Watch 4 durch ein Corning® Gorilla® Glass 3 geschützt, bei der Watch 5 hat man sich für ein Saphirglas entschieden.
Was die Abmessungen und Gewicht betrifft, gibt es zwischen den Uhren keine Unterschiede. Wie schon erwähnt werden mit Ausnahme der Watch 5 Pro alle Modellvarianten in zwei verschiedenen Größen angeboten, weshalb sowohl Damen und Herren mit Sicherheit die passende Uhr finden.
Eine große Auswahl an Armbändern in unterschiedlichen Farben und Materialien gibt Möglichkeit zur Personalisierung. Übrigens die Stegbreite der Armbänder für die Watch 4 und Watch 5 beträgt 20 mm und sind daher für beide Modelle kompatibel.
Wie immer sind die verschiedenen Modellversionen auch in unterschiedlichen Farben erhältlich.
- Galaxy Watch 4 40 mm: Schwarz, Gold, Silber, Rosa
- Galaxy Watch 4 44 mm: Schwarz, Grün, Silber
- Galaxy Watch 4 Classic 46 mm: Schwarz, Silber
- Galaxy Watch 4 Classic 42 mm: Schwarz, Silber
- Galaxy Watch 5 40mm: graphite, saphir, pinkgold
- Galaxy Watch 5 44 mm: graphite, saphir, silber
- Galaxy Watch 5 Pro: black titan, grey titan
Unabhängig für welche Version Du dich entscheidest, bekommst du mit der Watch 4/5 eine professionell verarbeitete Smartwatch, gefertigt aus hochwertigen Materialien, die sich sehr angenehm trägt und auch von der Optik voll und ganz überzeugt.
Display – hochauflösende Klarheit
Wie man es von Samsung schon seit Jahren gewohnt ist, wurde auch bei der aktuellen Modellgenerationen wieder ein hervorragender AMOLED-Touchscreen verbaut, der eine kristallklare Auflösung und strahlend satte Farben liefert.
Ich als Brillenträger hatte unabhängig von den Lichtverhältnissen nie irgendwelche Probleme mit der Ablesbarkeit.
Bedient wird das Display mit den üblichen Wisch- und Tippgesten, wobei ich von der Performance mehr als beeindruckt war. Da gibt es kein Ruckeln oder sonst irgendwelche Verzögerungen, sondern Alles läuft flüssig und rund. Das Ganze funktionierte so gut, daß ich die drehbare Lünette kaum verwendete.
Apropos Lünette – hier sollte noch erwähnt werden, daß fast alle Modellversionen der Watch 4 und Watch 5 mit einer digitalen Lünette ausgestattet sind. Einzige Ausnahme bildet dabei die Galaxy Watch 4 Classic, die über ein physische Lünette verfügt. Mit ein Grund, warum gerade dieses Modell bis heute sehr beliebt ist.
Natürlich ist auch ein Always-On-Modus verfügbar, den ich aber aus Energiespargründen ebenfalls nur selten aktivierte. Zusätzlich lässt sich die Bildschirmhelligkeit individuell einstellen und Du kannst konfigurieren ob mittels Geste oder Berührung das Display aktiviert wird.
Akkulaufzeit – besser als erwartet
Okay, weder die Samsung Galaxy Watch 4 noch die Galaxy Watch 5 sind Giganten in Sachen Akkulaufzeiten. Ganz im Gegenteil – wenn es an den Uhren eine Schwäche gibt, dann ist es sicher das geringe Durchhaltevermögen der Energiezelle. (Ähnlich wie bei der Apple Watch)
Samsung stellt zwar bei der Watch 5 aufgrund der höheren Akkukapazität eine längere Laufzeit in Aussicht, jedoch zeigt die tägliche Praxis, daß dabei keine wirkliche entscheidende Verbesserung zu Stande kam. Einzig die Watch 5 Pro schafft unter optimalen Bedingungen bis zu drei Tage Laufzeit.
Aber ich war bei meinem Test dann doch überrascht, weil die Akkulaufzeiten bei Weitem nicht so schlecht waren, wie man in diversen Rezensionen und Reviews lesen konnte.
Hier meine Erfahrungen dazu:
Ich habe die Uhr nach Erhalt sofort voll aufgeladen und in weiterer Folge permanent getragen, wobei ich im ersten Zyklus die Werkseinstellungen größtenteils übernommen habe.
- 24/7 Pulsmessung – bei Aufzeichnung von Aktivitäten sekündliche Messung, ansonsten alle 10 Minuten
- Jeden Tag zumindest 1 Stunde Training – abwechselnd Laufen mit aktivierten GPS und Krafttraining ohne GPS
- aktivierte Schlafaufzeichnung mit SpO2 Messung
- automatische Aktivitätserkennung aktivert
- tägliche Messung von Blutdruck, EKG und Körperzusammensetzung
- Benachrichtigungen aktiviert
Bei dieser zugegeben doch recht intensiven Verwendung reichte die erste Ladung 1 Tag und 9 Stunden bis rund 20% Ladestand erreicht wurden und ich die Uhr wieder ans Kabel hängte.
Danach aktiverte ich den Energiesparmodus, nutzte die Uhr wieder in gleicher Weise und dann hielt der Akku bereits 1 Tag und 16 Stunden durch, bis wieder rund 20% Restkapazität erreicht wurden.
Ursprünglich vermutete ich, daß sich der Energiesparmodus negativ auf die Nutzungsmöglichkeiten der Uhr auswirken wird.
Tatsächlich bemerkte ich jedoch keinerlei Einschränkungen. Weder war die Performance der Uhr, die Ablesbarkeit des Displays oder sonstige Funktionen merkbar beeinträchtigt. Einzig die Aktivierung des Displays erfolgte nicht mehr durch eine Geste ( Handgelenk drehen) sondern durch ein einfaches Tippen, was mich persönlich aber nicht störte.
Es lief darauf hinaus, daß ich zumeist am Abend des zweiten Tages ( circa 19:00 Uhr) die Smartwatch für rund 90 Minuten an das Ladekabel hängte und damit wieder genug Akku hatte um den nächsten Schlaf aufzuzeichnen
So bedienst Du Galaxy Watch 4/5
Wie schon die Vorgänger ist auch die Samsung Galaxy Watch 4 sehr nutzerfreundlich. Wie schon oben erwähnt, werden fast alle Funktionen mittels Wisch- und Tippgesten aufgerufen.
Wischt Du von oben nach unten gelangst du zu den verschiedenen Einstellungsmöglichkeiten
Srollst Du vom Startbildschirm nach rechts, werden die einzelnen Kacheln eingeblendet. Du hast übrigens die Möglichkeit zu entscheiden, welche Kacheln gezeigt werden und in welcher Reihenfolge
Wenn Du nach links wischt, werden sämtliche Benachrichtigungen angezeigt und durch das Scrollen von unten nach oben wird die App Übersicht eingeblendet
Zusätzlich gibt es seitlich noch zwei Tasten. Bei der oberen handelt es sich um die Home-Taste mit der Du immer zum Startbildschirm zurückkehrst, mit der unteren Taste bewegst Du dich einen Schritt im Menü oder in der Funktion zurück.
Weiters kann mit dem Home Button die Uhr ein- und ausgeschaltet, das Display aktiviert oder Bixby der Sprachassistent aufgerufen werden. Durch langes Drücken wird eine individuell hinterlegte Funktion gestartet. Auch die untere Taste kann mit einer beliebigen Funktion belegt werden.
Zu guter Letzt möchte ich nochmals die Lünette erwähnen. Dieses Tool ist noch immer ein typisches Merkmal für Samsung Smartwatches, das die Bedienung der Uhr noch ein bisschen bequemer macht.
Zugegeben die digitale Version ist nicht ganz so präzise wie die physische Lünette, und wie ich schon eingangs gesagt habe, nutzte ich das Features nur selten. Trotzdem ist es noch immer ein kleines technisches Highlight, auf das ich nicht verzichten möchte und das sehr viele Fans hat.
Aktivitäten und Gesundheit
Nun wollen wir uns allen wesentlichen Funktion zum Aktivitätstracking und Gesundheit ansehen.
Wie auch schon bei den Vorgängermodellen werden alle Messdaten zu Tagesaktivitäten, Gesundheit und Sport in der Samsung Health App zusammengeführt. Und bis auf eine Ausnahme, auf die ich gleich zu sprechen komme, finden sich dabei auch keine relevanten Veränderungen.
Die beiden Samsung Smartwatches erfassen die üblichen Basics wie
- Schritte
- zurückgelegte Distanz
- Kalorienverbrauch
- und den Schlaf.
Bei der Schlafüberwachung wird die Dauer, die Schlafzyklen, Bewegung und Aufwachen, wie auch die Physische und Mentale Erholung gemessen. Auf Basis dieser Daten wird ein Schlafwert errechnet, der mit den Ergebnissen anderer Menschen gleichen Geschlechts und Altersgruppe verglichen wird. Das soll Deiner Orientierung dienen, wie gut und erholsam Deine Nachtruhe ist.
Zusätzlich zu den bereits genannten Messwerten misst die Watch 4 auch die Blutsauerstoffsättigung (SPo2) während der Nachtruhe, ebenso ist eine Stressmessung möglich.
Bis dahin ist das Alles bereits bekannt.
Körperzusammensetzung oder BIA Messung
Wirklich neu ist die Funktion namens Körperzusammensetzung oder Bioelektrische Impedanzanalyse. Während einer solchen Messung fließt schwacher, nicht spürbarer Strom durch den Körper. Da die verschiedenen Körperbestandteile unterschiedlich gut oder schlecht Strom leiten, lässt sich anhand der Teilwiderstände die genaue Körperzusammensetzung ableiten.
Die Messung selbst gestaltet sich sehr einfach. Im ersten Schritt rufst Du die entsprechende Funktion „Körperzusammensetzung“ auf und befolgst die eingeblendeten Anweisungen. Danach startet die Messung automatisch, die nur wenige Sekunden dauert. Im Anschluss wird das Messergebnis eingeblendet und mit der Samsung Health App synchronisiert.
Konkret wird Körperfett, Skelettmuskel, Fettmasse und Körperwasser gemessen, auf deren Basis auch der BMI und Grundumsatz berechnet wird.
Was die Genauigkeit der Messung angeht, habe ich so meine Zweifel. Es wird das selbe Messprinzip wie bei Körperfettwaagen angewendet und dazu gibt es im Netz inzwischen unzählige Testberichte, die teilweise erschreckend hohe Abweichungen und Fehlmessungen bestätigen. Siehe beispielsweise hier und hier.
Abgesehen davon habe ich rund zwei Wochen täglich diese Messung mit der Watch 4 durchgeführt und dabei festgestellt, daß sich einzelne Messwerte wie Körperfett oder Muskelmasse innerhalb eines Tages sehr stark veränderten. So verlor ich innerhalb von 24 Stunden offenbar 0,9 KG Muskelmasse, dafür stieg mein Körperfettanteil um rund 3%.
Trotz aller Sympathie für die neue Funktion, denke ich, daß man die Messergebnisse, wenn überhaupt nur langfristig als grobe Orientierung verwenden kann, aber nicht allzu viel Bedeutung schenken sollte.
Blutdruckmessung und EKG
Natürlich bieten die Galaxy Watch 4 und Watch 5 auch Blutdruckmessung und EKG an, und leider wie auch schon bei den Vorgängermodellen, sind diese Funktionen ausschließlich nur für Nutzer von Samsung Smartphones nutzbar.
Ein Makel, der bei vielen Nutzern nachvollziehbar für Ärger und Unverständnis sorgt. Immerhin hofften Viele, daß durch die Verwendung von Wear OS beide Features nun auch für Besitzer von Handys anderer Hersteller zugänglich wären.
Hinweis: Offenbar haben sich kompetente Menschen mit diesen Problem bereits auseinandergesetzt und dafür eine Lösung gefunden. Ein XDA Developers Nutzer hat eine genaue Anleitung erstellt, wie eine inoffizielle Nutzung der beiden Features auch für Besitzer von Smartphones anderer Hersteller möglich ist. Dieser Lösungsweg erfordert aber gewisse technische Vorkenntnisse. Die Anwendung erfolgt natürlich auf eigene Gefahr
Funktionsweise und Ablauf der beiden Messungen wurden unverändert auf die Samsung Galaxy Watch 4 übernommen ( Hier findest Du eine genaue Anleitung zu Watch 3), weshalb sich auch die Messgenauigkeit nicht verbesserte.
Das soll keine Kritik sein – ganz im Gegenteil, ich bin noch immer absolut begeistert und fasziniert, daß man inzwischen technisch in der Lage ist, solch eine Messung auf einer Smartwatch anzubieten.
Wie ich schon oben erwähnte, habe ich in den letzten zwei Wochen täglich eine Blutdruckmessung und ein EKG gemacht und zum Vergleich dazu ein typisches Messgerät mit Manschette verwendet. Die Messungen wurden immer zur selben Tageszeit – am Morgen kurz nach dem Aufstehen – durchgeführt.
Um es kurz zu machen, die Samsung Galaxy Watch 4 lieferte nie die selben Ergebnisse wie das Messgerät, sondern lag permanent zwischen 2 – 5 % daneben und tendierte dazu höhere Werte zu liefern. Es ist natürlich nicht wünschenswert oder zufriedenstellend, wenn Messungen ungenau sind. In diesem Fall denke ich aber, daß auch solche Messwerte für Menschen, die generell Probleme mit ihrem Blutdruck haben, nützliche Informationen sind, die eine permanente Überwachung auf eine bequeme und unkomplizierte Weise möglich machen.
Sport und Fitness
Ein besonderes Merkmal der Samsung Smartwatches ist die riesige Auswahl an rund 95 verschiedenen Sportprofilen, die zum Teil bereits auf der Uhr oder in der Health App vorinstalliert sind. Dazu kommen noch rund 150 !!! unterschiedliche Anleitungen für Workouts und Trainingsprogramme, die ebenfalls in der App abrufbar sind.
Innerhalb eines Sportprofils, beispielsweise Laufen, werden unterschiedliche Möglichkeiten zu persönlichen Einstellungen angeboten. So kann ein Trainingsziel – Dauer, Strecke oder Kalorienverbrauch – definiert werden. Weiters kannst Du automatische Runden und eine automatische Pausenerkennung aktivieren.
Sehr schön finde ich den Workout-Bildschirm, den Du Dir nach eigenen Bedürfnissen gestalten kannst. Zu diesem Zweck entscheidest du welche Messwerte auf insgesamt zwei Datenseiten während eines Trainings eingeblendet werden sollen.
Nach Abschluss eines Trainings werden die wichtigsten Daten bereits auf der Uhr eingeblendet. Wesentlich ausführlicher und detaillierter wird das Workout aber in der Health App dokumentiert.
Bis dahin macht die beiden Samsung Smartwatches in Sachen Fitness und Sport einen ganz guten Job.
Jedoch gibt es aber auch Anlass zur Kritik.
Offenbar schafft es Samsung nicht oder ist nicht gewillt, die Eingabe der individuellen maximalen Herzfrequenz zu ermöglichen. Die HFmax wird automatisch mittels der allgemein bekannten und sehr ungenauen Formel 220 minus Lebensalter berechnet.
Basierend auf diesem Wert ergeben sich dann verschiedene Pulsbereiche, die selten mit den tatsächlichen persönlichen Leistungszonen übereinstimmen. Ebenso ungenau ist der von der Uhr errechnete VO2max.
Ein weiterer großer Nachteil, der schon vielen Nutzern bei den Vorgängermodellen beklagt wurde und nun bei der Watch 4 seine Fortsetzung findet, ist die fehlende Kompatibilität mit externen Sensoren.
Es ist nach wie vor nicht möglich die Uhr mit einem Brustgurt zu verbinden. Mir persönlich ist es absolut unverständlich, warum diese Funktion trotz vorhandener Bluetooth-Schnittstelle nicht angeboten wird.
Jedoch möchte ich an dieser Stelle an den aktuell im TV laufenden Werbespot erinnern, in dem sinngemäß folgende Aussage gemacht wird.
Wir trainieren nicht für Weltrekorde – wir wollen unseren Körper verstehen
Diese Botschaft charakterisiert sehr gut die Samsung Watch 4 und Watch 5. Samsung wendet sich mit der Smartwatch primär an Menschen, die gesundheitsbewusst leben, fit sein wollen und Sport betreiben aus Freude an der Bewegung und um das eigene Wohlbefinden zu steigern.
Ambitionierte Hobbysportler, die genaue Messwerte für ein effizientes Training, ausführliche und detaillierte Analysen oder professionelle Tools zur Bestimmung des eigenen Fitness Levels benötigen sind hingegen nicht die Zielgruppe.
Damit erklärt sich, weshalb auf der aktuellen Samsung Galaxy Watch 4 und vermutlich auch auf zukünftigen Modellen, verschieden Features, die man von Garmin oder Polar kennt, nicht findet.
Messgenauigkeit Puls und GPS
Ein fester Bestandteil meiner Testberichte ist auch die Überprüfung der Pulsmessung und der Streckenmessung. Da wird auch bei der Galaxy Watch 4 keine Ausnahme gemacht.
Um die Messdaten wirklich gut vergleichen zu können, habe ich folgendes Setting verwendet. Der Puls wurde auf der Watch 4 über die Strava App aufgezeichnet, was mir die Extraktion der Daten für nachstehende Diagramme ermöglichte. Als Vergleichsgerät diente mir die Garmin Fenix 6, die mit Garmin HRM Pro Brustgurt verbunden war.
Zuerst absolvierte ich einen langen ruhigen Dauerlauf, bei dem ich keine großen Messdifferenzen erwartete, was sich auch bewahrheitet hatte.
An den gekennzeichneten Stellen handelt es sich nicht um Fehlmessungen der Watch 4, sondern ich habe es verabsäumt die Auto Pause in der Strava App zu aktivieren. Beide Male stand ich an einer roten Ampel.
Um die Pulsmessung wirklich auf Herz und Nieren zu überprüfen, gibt es aber nur eine wirkliche adäquate Möglichkeit, nämlich ein intensives Intervalltraining. Konkret absolvierte ich nach einer rund 2 Kilometer langen Aufwärmphase sechs 400 Meter Intervalle mit einer jeweils 3 minütigen Erholung. Und da sah die Sache schon ganz anders aus, was mich aber nicht überraschte.
Modell | Samsung Galaxy Watch 4 | Brustgurt |
durchschnittliche HF | 140 bpm | 141 bpm |
maximale HF | 167 bpm | 171 bpm |
Strecke | 9,46 KM | 9,27 KM |
Man sieht, daß die Galaxy Watch 4 in den ersten drei Intervallen noch so halbwegs mitkommt, obwohl schon in dieser Phase die Messung im Vergleich zum Brustgurt ein wenig hinterhinkt und nicht ganz die selben Messwerte liefert. Ab dem vierten Intervall ist die Wach 4 aber eindeutig überfordert und die Messung unterscheidet sich massiv von der des Brustgurtes.
Was die Streckenmessung mittels GPS angeht, habe ich sicher schon bessere, aber auch wesentlich schlechtere Ergebnisse gesehen.
Bei Ansicht der Gesamtstrecke (rund 10 Kilometer) lassen sich bereits die ersten kleinen Abweichungen erkennen.
Bei genaueren Hinsehen gibt es Abschnitte, in denen die Watch komplett daneben liegt, aber auch ähnlich genau misst wie die Garmin Fenix 6
Selbstverständlich ist es mit den beiden Samsung Smartwatches auch möglich zu navigieren. Dazu werden mehrere Möglichkeiten angeboten.
Durch den Einsatz von Wear OS kannst Du natürlich Google Maps direkt auf der Uhr verwenden. Wenn Du also einmal in der Stadt unterwegs bist und den schnellsten Weg zu Deinem Ziel suchst, dann können die Galaxy Watches dabei sehr hilfreich sein.
Trotz des kleinen Displays lässt sich Google Maps sehr einfach bedienen und insgesamt funktioniert die Standortsuche und die Routenplanung sehr gut. Es handelt sich dabei einfach um eine entsprechend adaptierte Version der App, die Du bereits von Deinem Smartphone kennst.
An dieser Stelle sei noch erwähnt, daß Du Google Maps auch mit dem Google Assistant nutzen kannst. Durch Spracheingabe wird das Navigieren besonders einfach und bequem.
Eine weitere Möglichkeit ist die Komoot App, die besonders beim Wandern oder bei Radtouren häufig zu Einsatz kommt. Dabei kannst Du ganz bequem zu Hause am Desktop Deine Route planen, um Sie im nächsten Schritt über die Applikation direkt auf der Uhr abzurufen und die Navigation zu starten.
Als letzte Variante der Navigation gibt es noch die Verwendung von Routendaten im gpx. Dateiformat, die aber ausschließlich nur auf der Galaxy Watch 5 Pro angeboten wird. Wieder kannst Du Deine Tour mit Deinem bevorzugten Routenplaner vorbereiten und die Daten dazu als gpx Datei auf die Smartwatch übertragen.
Die Kollegen von We Love Tech haben die verschiedenen Möglichkeiten der Navigation in diesem Video sehr gut zusammengefasst.
Smarte Features – wie schlau sind die Samsung Watches
Natürlich kann die Galaxy Watch 4 und die Galaxy Watch 5 als Smartwatch auch eine ganze Palette an verschiedenen schlauen und nützlichen Features anbieten.
Da wären natürlich die sogenannten Smart Notifications, also Benachrichtigungen zu eingehenden Anrufen, Mitteilungen und Nachrichten.
In diesem Zusammenhang gibt es immer wieder Fragen zu Whats App, was möglich ist und was nicht funktioniert. Und da kam es nun zu einer wesentlichen Neuerung,
Bisher war es immer nur über Umwegen und ein paar Einschränkungen möglich, WhatsApp auf der Samsung Smartwatch zu nutzen. Ab sofort gibt es endlich eine eigene Applikation für den Nachrichtendienst, die genauso verwendbar ist, wie Du es vom Smartphone gewohnt ist.
Wie das genau funktioniert erkläre ich Dir in diesem Beitrag.
Telefonate können direkt über die Uhr angenommen werden, wobei die Gesprächsqualität absolut überzeugt, aber natürlich von der umgebenden Geräuschkulisse beeinflusst wird.
Weitere Apps wie Kalender, Wetter, Notizen, Wecker, Diktiergerät oder Erinnerungen sind auf der Watch 4 eine Selbstverständlichkeit.
Auch das musikalische Vergnügen kommt nicht zu kurz. So kannst Du mit dem integrierten Musikplayer alle bekannten Streamingdienste komplett nutzen. Alternativ verfügt die Watch 4 und Watch 5 über einen 16 GB internen Speicher, der genug Platz für eigenen Playlists und Alben bietet. Etwaige Kopfhörer lassen sich einfach und bequem mit der Uhr verbinden
Ein Thema das in Zusammenhang mit Smartwatches immer wichtiger wird, ist das mobile Zahlen. Und auch dabei ist die Galaxy Watch mit Samsung Pay und Google Pay bestens aufgestellt
Auch nicht ganz unwichtig ist das Thema Watchfaces, wo bereits im Google Store eine recht große Auswahl angeboten wird. Wichtiger zu wissen ist aber, daß etwaige Displaydesigns, die Du bereits auf der Watch 3 oder Watch Active 2 verwendet hast ( gratis oder kostenpflichtig) auf der neuen Watch 4 nicht verwendet werden können.
Worin unterscheiden sich nun die Galaxy Watch 4 und die Galaxy Watch 5?
Tatsächlich sind die Unterschiede zwischen den beiden Uhren marginal und vernachlässigbar.
- Bei der Watch 5 gibt es keine Classic Version mehr, dafür aber eine Pro Variante
- Die Modelle der Watch 5 sind alle mit einer digitalen Lünette ausgestattet
- Die Watch 4 hat ein Gorilla Glas, die Watch 5 verfügt über ein Saphirglas
- Laut Hersteller soll die Akkulaufzeit bei der Watch 5 besser sein, die Realität zeigt, daß sich im Vergleich zum Vorgängermodell kaum etwas veränderte ( Außer die Watch 5 Pro)
Lohnt sich die Samsung Galaxy Watch 5?
Wenn Du bereits Besitzer einer Watch 4 bist, dann würde ich keinen Wechsel auf das aktuelle Modell empfehlen. Es gibt keinen vernünftigen Grund dafür
Wenn Du noch keine Samsung Smartwatch besitzt und Geld keine Rolle spielt, dann nimm auf jeden Fall die Watch 5 Pro. Damit bekommst Du eine wirklich gute Uhr mit akzeptablen Akkulaufzeiten
Wenn du noch keine Samsung Smartwatch besitzt aber ein Schnäppchen machen möchtest, dann ist die Watch 4 sicher eine gute Wahl. Inzwischen bekommt man das Modell schon um einen sehr attraktiven Preis.
Was ich an der Galaxy Watch 4 und 5 gut finde
Abgesehen von dem gelungen Design und dem tollen Display mag ich die einfache Bedienbarkeit der Uhr. Selbst ein blutiger Anfänger wird sich in kurzer Zeit auf dem Gerät zurecht finden.
Außerdem gefallen mir die zahlreichen Einsatzmöglichkeiten. Die Uhren überwachen alle relevanten Vitalwerte und achten dabei auf meine Gesundheit. Bei Sport und Fitness zeichnen die Samsung Watches die wichtigsten Messdaten zuverlässig auf und bin ich im Laufe des Tages einmal zu passiv werde ich daran erinnert ein wenig Bewegung zu machen.
Und im Alltag sind die beiden Smartwatches nützliche Begleiter. Da hat es mir besonders der Google Assistant angetan, der die Bedienung der Uhr meines Erachtens enorm erleichtert und so das anlegen von Aufgaben, Erinnerungen oder Terminen sehr bequem macht.
Was mir an der Galaxy Watch 4 und 5 überhaupt nicht gefällt
Schon seit der Samsung Galaxy Watch 3 bringe ich an dieser Stelle immer die selben Kritikpunkte vor.
Wie ich schon oben erwähnte ist es nicht möglich die persönliche maximale Herzfrequenz zu hinterlegen, womit Pulsbereiche oder auch der Vo2max nicht korrekt berechnet werden. Abgesehen davon ist Samsung der einzige große Hersteller, dessen Uhren noch immer nicht mit externen Sensoren ( Brustgurt!!) kompatibel sind.
Weiters würde ich mir eine genauere Pulsmessung wünschen (siehe oben bei Intervalltraining). Es kann doch nicht sein, daß eine Uhr zwar EKG und Blutdruck messen kann, aber bei der Pulsmessung immer wieder Probleme hat.
Und zu guter Letzt wäre es schön, wenn Samsung sich endlich wie viele andere Hersteller auch dem Thema Herzfrequenzvariabilität mehr widmen würde.
Fazit
Die Samsung Galaxy Watch 4 und die Samsung Galaxy Watch 5 sind ohne Zweifel die aktuell besten Smartwatches für Android User.
Aber nur dann, wenn man eine wirklich gute Allrounder Smartwatch sucht. Als ambitionierter Hobbysportler wird man mit den beiden Uhren aus den oben erläuterten Gründen nur wenig Freude haben. In diesem Fall empfehle ich sich unbedingt die Garmin Smartwatches näher anzusehen.
Während die Galaxy Watch 4 mit zum Teil innovativen neuen Funktionen begeistern konnte, ist die Watch 5 nur eine behutsame Weiterentwicklung, die aber kaum Neues anzubieten hat.
Die Watch 4 ist inzwischen schon zu echten Schnäppchenpreisen zu haben, für die Watch 5 muss man aktuell noch ein bisschen tiefer in die Tasche greifen.
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