Die Amazfit GTR 4 und GTS 4 wurden offiziell vorgestellt und die beiden Smartwatches überraschen auf ganzer Linie. Neben einer komplett neuen GPS – Technologie kommen die Uhren mit vielen interessanten Neuerungen auf den Markt. Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen und die GTR 4 getestet
Amazfit könnte mit der GTR 4 und der GTS 4 der Coup des Jahres gelungen sein. Das war mein erster Eindruck, als ich von den beiden Uhren hörte. Entsprechend neugierig war ich, die neue Smartwatch zu testen und herauszufinden, was die Uhr wirklich kann.
Wie meine Erfahrungen mit der GTR 4 im Detail aussehen, kannst du hier nachlesen.
Amazfit GTR 4/ GTS 4 – Kurzinfo
Die beiden neuen Amazfit Smartwatches überzeugen auf ganzer Linie. Tolles Design, gute Verarbeitung und eine hervorragende Ausstattung. Der schöne AMOLED Screen, die große Auswahl Sportprofilen und neue interessante Features für Fitness und Sport machen neugierig. Ebenso die am Markt völlig neue GPS Technologie. Bravo Amazfit!
Pro
- Fantastischer AMOLED -Touchscreen
- Gelungenes Design
- Sehr lange Akkulaufzeiten
- Umfangreiche zum Teil innovative Ausstattung
- Alle wichtigen smarten Features mit dabei
Contra
- (noch) kein EKG Messung
- keine NFC Schnittstelle, die von vielen Usern gewünscht wird.
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Bevor wir uns in die Details vertiefen, schauen wir uns zuerst noch die wichtigsten technischen Spezifikationen an.
Vergleich Amazfit GTR 4 und Amazfit GTS 4
Hinweis: Ich habe die Amazfit GTR 4 getestet. Da die beiden Uhren abgesehen vom Design völlig ident sind, ist mein Erfahrungsbericht auch für die GTS 4 gültig.
Anhand der technischen Spezifikationen ist bereits zu erkennen, daß wir es hier mit zwei topmodernen und sehr gut ausgestatteten Smartwatches zu tun haben.
Design und Display
Wie schon bei den Vorgängermodellen hat Amazfit auch dieses Mal zwei Uhren in unterschiedlichen Designs entwickelt. Während die GTR 4 im klassisch runden Uhrendesign daherkommt, präsentiert sich die GTS 4 mit dem eckigen Gehäuse, das wir beispielsweise auch schon von der neue Garmin Venu SQ 2 kennen.
Mit rund 46 mm Durchmesser ist die GTR 4 relativ groß und daher für Herren mit stärkeren Handgelenken geeignet. Damen werden mit diesen Abmessungen sicher nicht glücklich und sollten sich daher für die doch kompaktere GTS 4 entscheiden.
Insgesamt kann die GTR 4 von der Optik her durchaus begeistern. Die verwendeten Materialien machen einen qualitativ sehr guten Eindruck, an der Verarbeitung gibt es nichts zu meckern und man hat von Beginn an das Gefühl eine hochwertige und sportlich-elegante Uhr zu tragen.
Die Amazfit GTR 4 gibt es in folgenden Versionen
- Superspeed Black (Fluorkautschuk)
- Vintage Brown (Lederarmband)
- Racetrack Grey (Nylonarmband)
Die Amazfit GTS 4 ist in diesen Varianten erhältlich
- infinite black
- Autumn Brown
- Rosebud Pink
- Misty White
Beim Display geht Amazfit keine Kompromisse ein und spendiert den beiden Uhren einen HD-AMOLED Touchscreen, bei dem satte Farben, ein tiefes Schwarz und eine hervorragende Auflösung die wesentlichen Merkmale sind. Zusätzlich lässt sich ein Always On Modus aktivierten, die Bildschirmhelligkeit regulieren und selbst die Farbintensität des Displays und das Aussehen der Icons lässt sich anpassen.
Weiters sind fünf verschiedene Watchfaces vorinstalliert und in der App steht noch eine riesige Auswahl an kostenlosen und kostenpflichtigen Displaydesigns zur Verfügung.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir die sehr gute Reaktionszeit des Displays auf diverse Tipp- und Wischgesten. Da gibt es keine Verzögerungen oder irgendein Ruckeln, sondern der Screen reagiert prompt und flüssig.
Bedienung der Amazfit GTR 4
Das Bedienkonzept der Uhr ist äußerst nutzerfreundlich gestaltet und wenn Du Dir ein wenig Zeit nimmst, solltest mit der GTR 4 schon nach wenigen Stunden problemlos umgehen können.
Ausgehend von Startbildschirm kannst Du in jede Richtung wischen und rufst damit entweder die Einstellungen, diverse Apps, Benachrichtigungen oder die sogenannten Shortcuts auf. Mit einem Druck auf die Krone kehrst Du wieder zum Startbildschirm zurück.
Drückst die Krone nochmals wird das Menü mit den verschiedenen Features aufgerufen, durch das Du mit Wischgesten oder durch das Drehen der Krone scrollen kannst. Mit der unteren Taste gelangst Du direkt zu den vorinstallierten Sportprofilen, wobei dieser Button mit jeder beliebigen Funktion belegt werden kann.
Wie Du also siehst ist die Bedienung der Amazfit GTR 4 keine Raketenwissenschaft und sollte keine große Herausforderung darstellen.
Akkulaufzeit
Oben in der Tabelle ist bereits zu sehen, daß Amazfit sehr genaue Angaben zu den Akkulaufzeiten macht (siehe weiter unten)
Ich selbst habe die Uhr wie folgt genutzt
- Herzfrequenzmessung 1 Minuten Intervalle aktiviert
- mittlere Bildschirmhelligkeit
- statisches Watchface
- Schlafüberwachung und erweiterte Schlafüberwachung aktiviert
- permanente SpO2 Messung aktiviert
- 1 x pro Tag One Tab Messung
- tägliche circa 5 – 6 Stunden Bluetooth Verbindung mit eingehenden Benachrichtungen
- 180 Minuten GPS Betrieb (höchste Genauigkeit) pro Woche
Insgesamt würde ich das als eine starke Nutzung der Uhr bewerten. In den drei Wochen Testzeitraum betrug bei dieser Nutzungsintensität die durchschnittliche Akkulaufzeit 7 Tage, womit ich persönlich sehr zufrieden war.
Da ich außerhalb der Testphase an der Uhr die eine oder andere Funktion sicher weniger oder gar nicht nutzen würde, denke ich, daß eine Akkulaufzeit von rund 10 Tagen sicher möglich wäre.
So erklärt der Hersteller wie sich die verschiedenen Nutzungsszenarien genau definieren
Typische (Durchschnittliche) Nutzung:
Herzfrequenzüberwachung ist oft eingeschaltet und misst in 10-Minuten-Intervallen, Schlafüberwachung aktiviert; statisches Zifferblatt ausgewählt; Standard-Bildschirmhelligkeit; 15 Minuten Bluetooth-Telefonanrufe pro Woche, 30 Minuten Musikwiedergabe; 150 gepushte Benachrichtigungen pro Tag; Empfang von 3 Anrufbenachrichtigungen pro Tag; 100 Mal pro Tag das Handgelenk heben, um die Uhrzeit zu sehen; 5 Mal pro Tag den Blutsauerstoffgehalt messen; 5 Minuten pro Tag heller Bildschirm; 90 Minuten pro Woche GPS-Betrieb.
Amazfit
Starke Nutzung:
Die Herzfrequenzüberwachung ist immer eingeschaltet und misst in 1-Minuten-Intervallen, die Schlafüberwachung und die zusätzliche Schlafüberwachung sind aktiviert mit 8 Stunden Überwachung der Schlafatmungsqualität, die Stressüberwachung ist aktiviert; animiertes Zifferblatt ausgewählt; 60 Minuten Bluetooth-Telefonanrufe pro Woche, 60 Minuten Musikwiedergabe; Sprachassistent aktiviert; 150 gepushte Benachrichtigungen pro Tag, die das Display beleuchten; 3 Anrufbenachrichtigungen pro Tag erhalten; 100 Mal pro Tag das Handgelenk anheben, um die Uhrzeit zu sehen; 5 Mal pro Tag den Blutsauerstoffgehalt testen; 15 Minuten pro Tag heller Bildschirm; 90 Minuten pro Woche GPS-Betrieb.
Amazfit
Und so werden die verschiedenen GPS Modi erklärt
Präziser GPS-Modus: Herzfrequenzmessung und GPS-Ortung eingeschaltet (Doppelfrequenz, alle Satelliten).
Ausgeglichener GPS-Modus: Herzfrequenzmessung und GPS-Ortung eingeschaltet (Einzelfrequenz, GPS + Beidou).
Akkusparender GPS-Modus: Herzfrequenzmessung und GPS bei Training eingeschaltet (Einzelfrequenz, GPS mit stromsparende
Amazfit
Aktivitäten und Gesundheit
Beide Uhren sind natürlich mit den üblichen Basics, wie Schritte, Distanz und Kalorienverbrauch ausgestattet. Darüber hinaus können die Smartwatches aber noch Einiges mehr anbieten
- 24/7 Pulsmessung ( kann alternativ auch manuell ausgelöst werden)
- 24/7 SpO2 Messung ( kann alternativ auch manuell ausgelöst werden)
- 24/7 Stress
- One Tap Messung
- Schlafüberwachung inkl. Schlafphasen REM, Nickerchen, Atemqualität und Schlafbewertung
- PAI – Zur Bewertung des täglichen Aktivitätspensums
- Atemübungen
- Frauengesundheit
- Hinweis bei abnormal hoher und niedriger Herzfrequenz
- Hinweis bei niedrigen Blutsauerstoffgehalt
- Hinweisbei hohen Stressniveau
Sämtliche Daten zu Aktivitäten im Alltag und Gesundheit sind direkt auf der Uhr und in der App einsehbar.
Besonders interessiert war ich an dem von Amazfit verwendeten PAI, einem System zur Gesundheitsbewertung, das ursprünglich von der norwegischen Universität für Wissenschaft und Technik (NTNU) entwickelt wurde.
Im Wesentlichen geht es bei PAI (Personal Activity Intelligence) darum, Dein Aktivitätspensum und Deine Fitness auf Basis der Herzfrequenz zu ermitteln. Zu diesem Zweck sollte die permanente Pulsmessung idealerweise mit einem 1 minütigen Messintervall aktiviert sein.
Jedes Mal wenn Du durch eine Aktivität deine Herzfrequenz erhöhst, sammelst Du automatisch PAI Punkte. Das kann durch einen zügigen Spaziergang ebenso erfolgen, wie durch ein Lauftraining oder sonst einem Workout. Ziel ist es wöchentlich eine PAI Gesamtscore von 100 zu erreichen.
Laut Untersuchungen der NTNU steigt die Lebenswartung um durchschnittlich 8 Jahre, wenn man über einen längeren Zeitraum wöchentlich den vorgegebenen PAI Score erreicht.
Für mich ist das PAI System auf jeden Fall wesentlich sinnvoller als die herkömmliche Schrittzählung, weil wirklich alle Aktivitäten berücksichtigt werden. Abgesehen davon ist die Pulsmessung mit Sicherheit aussagekräftiger als die Zählung von Schritten.
Eine weiteres interessantes Features an der GTR 4 ist die One Tab Messung. Eine ähnlich Funktion kennen wir bereits von Garmin mit dem Health Snap Shot.
Bei der One Tab Messung wird eine Momentaufnahme zu den wichtigsten Vitalwerten – nämlich Herzfrequenz, Blutsauerstoffsättigung und Stresslevel – gemacht und Du bekommst damit aktuelle Informationen zu Deinem momentanen Wohlbefinden.
Noch eine Funktion, die an Garmin erinnert ist der Morgenreport. Mit diesem Tool erhältst Du sozusagen als morgendliches Infos-Service aktuelle Daten zu Wetter, Akku, Schlaf, Zeitplan, PAI, Menstruationszyklusüberwachung, gestrige Aktivität. Durchaus vorstellbar, daß zu einem späteren Zeitpunkt via Update noch weitere Messdaten hinzugefügt werden.
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Amazfit GTR 4 + GTS 4 – EKG soll später kommen
Amazfit hat bisher zum Thema EKG Messung noch kein offizielles Statement abgegeben, doch gilt es als offenes Geheimnis, daß das Feature früher oder später auf den Uhren freigeschaltet wird. Immerhin gibt es in der Zepp App auch schon einige Hinweise auf die Funktion.
Gerüchteweise soll bis spätestens Weihnachten `22 die EKG Messung auf jeden Fall bei den Uhren der vierten Generation aktiviert werden.
Sport und Fitness
Wie immer bei Uhren asiatischer Hersteller sind auch die Amazfit GTR 4 und GTS 4 mit einer langen Listen an verschiedenen Sportprofilen ausgestattet. Hier auszugsweise die wichtigsten Sportmodi
- Laufen und Gehen
Outdoor-Laufen, Laufband, Gehen, Traillauf, Indoor-Gehen,
Gehen (Sport), Bahnlauf
- Radfahren
Outdoor-Radfahren, Spinning, Mountainbiking, BMX
- Schwimmen
Beckenschwimmen, Freiwasserschwimmen, Flossenschwimmen, Synchronschwimmen
- Outdoor
Klettern, Wandern, Orientierungslauf, Felsklettern, Angeln, Jagen, Skateboarden,
Inlineskaten, Parkour, ATV, Offroad-Motorrad
- Indoor-Sport
Crosstrainer, Rudergerät, Treppensteiggerät, Stepper, Spinning,
Indoor-Fitness, Mixed Aerobic, Cross-Training, Aerobic, Gruppen-Calisthenics,
Bodycombat, Krafttraining, Step-Training, Core-Training, Beweglichkeitstraining,
Freies Training, HIIT, Yoga, Pilates, Gymnastik, Reck, Barren,
Battle Ropes, Dehnen
- Wintersport
Ski, Snowboarden, Skiabfahrtslauf, Skilanglauf, Ski-Orientierungslauf,
Biathlon, Outdoor-Skating, Indoor-Skating, Curling, Bobsport,
Rodeln, Schneemobil, Schneeschuhwandern
- Freizeitsport
Hula-Hoop, Frisbee, Darts, Drachen steigen lassen, Tauziehen, Federfußball, E-Sport,
Air Walker, Schaukeln, Shuffleboard, Tischfußball, Bewegungserkennungsspiel
Sportmodus für Krafttraining mit Übungserkennung
In dieser Liste nicht erwähnt ist der spezielle Sportmodus für Krafttraining mit der automatischen Übungserkennung. In einer ersten Version werden 15 verschiedene Übungen erkannt und nach einem baldigen Update sollen es dann 25 sein – darunter:
- Kniebeugen mit dem eigenen Körpergewicht,
- Kniebeugen mit dem eigenen Körpergewicht und geradem Arm,
- Kniebeugen mit der Langhantel,
- Trizepsdrücken,
- gebogene Reihen,
- Bankdrücken mit der Langhantel,
- Sit-ups,
- Kniebeugen,
- Kurzhantel-Fliegen,
- Burpees,
- Burpee-Sprünge,
- Trizepsstreckungen über Kopf,
- Liegende Trizepsstrecker,
- Seitliches Heben,
- Hampelmänner,
- Latzug,
- Kreuzheben,
- Liegestütz,
- Schulterdrücken,
- Klimmzüge,
- Bizepscurls,
- Kabel-Reihen im Sitzen,
- Kurzhantel-Zugcurls,
- Geradarm-Zugübungen,
- Russische Drehungen.
Da ich ähnliche Funktionen von den Garmin Uhren kennen und sich meine Begeisterung dabei in Grenzen hielt, war ich natürlich gespannt, wie gut die automatische Übungserkennung bei der Amazift GTR 4 funktioniert.
Zu diesem Zweck absolvierte ich ein Krafttraining, das wie folgt aussieht
- Bankdrücken
Reverse Flys - Langhantel-Rudern
vorgebeugtes Seitenheben - Situps
Liegestütze - Schulterdrücken
Frontziehen - Kreuzheben
Bei jeder Übung absolviere ich 3 Sätze mit jeweils 8 Wiederholungen. Und so sah die Trainingsaufzeichnung der Amazfit GTR 4 aus.
Wie du siehst, hat die Uhr weder alle Übungen noch Wiederholungen korrekt erkannt und gezählt. Sicher es fehlt das oben genannte Update noch, doch habe ich meinen Zweifel, daß das Tool später besser funktionieren wird. Es ist einfach ungemein schwierig über die Sensoren alle Bewegungsmuster korrekt aufzuzeichnen und dann durch diverse Algorithmen auszuwerten, um schlussendlich eine wirklich korrekte Trainingsaufzeichnung zu erhalten.
Garmin versucht schon seit Jahren die Übungserkennung beim Krafttraining zu optimieren und scheitert regelmäßig daran und ich bin mir ziemlich sicher, daß auch Amazfit mit oder ohne Update dabei keinen Erfolg haben wird.
Interessante Tools und Einstellungen für Sport und Training
Die Amazfit GTR 4 bietet zahlreiche Möglichkeiten um die Trainingsaufzeichnung innerhalb eines Sportmodus individuell anzupassen. Welche das sind, möchte ich Dir am Beispiel des Sportprofils Laufen zeigen
Da wäre zuerst einmal der Trainingsassistent, mit dem Du einfach und bequem viele nützliche Einstellungen vornehmen kannst.
- Trainingsziel nach
- aeroben oder anaeroben Trainingseffekt
- Distanz
- Zeit
- Kalorienverbrauch
- Trainingsalarme nach
- sichere Herzfrequenz
- Puls-Bereich
- Distanz
- Schnellstes Tempo
- Langsamstes Tempo
- Maximale Schrittfrequenz
- Minimale Schrittfrequenz
- Zeit
- Kalorien
- Wasser trinken
- Umkehren
Trainingtools
- automatische Runde – automatische Erstellung von Trainingsabschnitte bspw. jeder Kilometer
- automatische Pause – Trainingsaufzeichnung wird bspw. bei roter Ampel automatisch gestoppt
- Virtueller Pacer – permanente Informationen ob Du in der vorgegebenen Pace läufst
- Trittfrequenz Assistent – Taktgeber damit Du in einer bestimmten Schrittfrequenz läufst
Zusätzlich gibt es noch eine eigene App um direkt auf der Uhr ein Intervalltraining zu erstellen. Dabei kannst Du die einzelnen Phasen für Training und Pause nach Dauer oder Distanz konfigurieren, wie auch die Anzahl der Intervalle einstellen. Aufwärmen und Cool Down sind mittels Schieberegler aktivierbar. Einziger Kritikpunkt an dem ansonsten sehr guten Tool ist die fehlende Möglichkeit, Trainingsphasen nach Herzfrequenz oder Pace zu definieren.
Ebenfalls erwähnen möchte ich noch die Anpassung der Trainingsansicht. Über die Funktion Datenseite kannst Du bestimmen welche Messdaten in welchem Format auf wieviel Seiten angezeigt werden sollen.
Trainingsanalyse, Routenführung und noch ein paar Extras
Mit der erweiterten Trainingsanalyse PeakBeats fühlt man sich fast schon an die Sportuhren von Garmin oder Polar erinnert. Immerhin bekommst Du ausführliche Informationen zu Trainingsbelastung, Trainingszustand (VO2max) und aeroben und anaeroben Trainingseffekt, wobei die beiden letztgenannten Daten nur in der Trainingsaufzeichnung zu finden sind
Jedoch muss ich an dieser Stelle darauf hinweisen, daß die Messwerte zumindest am Beginn nicht ganz stimmen. So wird mir ein VO2max Wert von 40 ausgewiesen, der definitiv viel zu niedrig ist. Meine anderen Sportuhren von Polar und Garmin ermitteln dabei einen Fitness Level zwischen 53 – 56.
Grund dafür ist die Pulsmessung, auf die ich gleich zu sprechen komme.
Amazfit hat in der Zwischenzeit via Update auch die Routenplanung und Navigation freigeschaltet. Damit ist es möglich über einen Routenplaner wie z. B. Komoot eine Route zu erstellen und die Daten dazu im .gpx Dateiformat auf die Uhr zu übertragen. Die Navigation erfolgt dann als Turn-by-Turn Routenführung mit Wegepunkte und Abbiegehinweise.
Zum Abschluss dieses Abschnitts möchte ich noch erwähnen, daß die Amazfit GTR 4 auch mit einem Brustgurt verwendet werden kann. Ich habe es sowohl mit einem Polar H10 wie auch mit einemGarmin HRM Pro versucht und beide Male hat die Koppelung problemlos funktioniert.
Bemerkenswert finde ich dabei, daß man nach erfolreicher Koppelung diverse Informationen zum Brustgurt bekommt. Unter Anderem auch zum aktuellen Batterieladestand des Sensors, was ich bisher noch bei keiner anderen Uhr beobachten konnte und natürlich sehr nützlich ist.
Und ganz am Ende will ich noch darauf hinweisen, daß Trainingsdaten auf andere Plattformen exportiert werden. Auch das habe ich mehrmals getestet und der Export zu Strava hat automatisch und einwandfrei geklappt.
Messgenauigkeit
Auch bei den beiden Kernfunktionen einer Smartwatch der Messung der Herzfrequenz und der Standortermittlung bzw. Streckenmessung hat sich mit der Amazfit GTR 4 und GTS 4 Einiges getan.
So haben beide Uhren mit dem BioTracker 4.0 PPG die neueste Generation an HF-Sensoren erhalten, die mit 4 Fotodioden und 2 LED ausgestattet sind, und neben der üblichen Pulsmessung auch die Messung der Blutsauerstoffsättigung gewährleisten.
Laut dem Hersteller soll der neue Sensor um bis zu 33% mehr Daten sammeln und gleichzeitig werden durch einen verbesserten Algorithmus Signalstörungen durch Armbewegungen deutlich reduziert. Amazift stellt eine Messgenauigkeit in Aussicht, die mit Brustgurten vergleichbar sein soll.
Pulsmessung
Selbstverständlich war ich neugierig und habe wie immer in meinen Testberichten auch die Pulsmessung der Amazfit GTR 4 überprüft. Und erlebte dabei einige Überraschungen
Zuerst absolvierte ich mit der Uhr einen ganz normalen Dauerlauf im gemäßigten und gleichmäßigen Tempo. Als Vergleichsgerät war die Polar Vantage V2, verbunden mit dem Polar H10 Brustgut, mit dabei.
Amazfit GTR 4 | Polar H10 Brustgurt | |
durchschnittliche HF | 142 bpm | 143 bpm |
maximale HF | 169 bpm | 164 bpm |
Anhand der obigen Daten macht es den Eindruck, daß die Amazfit GTR 4 tatsächlich eine sehr genaue Pulsmessung zu Stande bringt. Schaut man sich aber den grafischen Vergleich der beiden Herzfrequenzen an, dann ist klar zu erkennen, daß die Amazfit Smartwatch gleich zu Beginn und im letzten Drittel große Probleme hat und deutliche Messunterschiede vorliegen.
Wie ebenfalls üblich bei meinen Tests musste sich die GTR 4 auch bei einem Intervall Training beweisen. Auch hier war die Polar V2 mit dabei, dieses Mal aber mit dem Garmin HRM Pro verbunden.
Amazfit GTR 4 | Garmin HRM Pro Brustgurt | |
durchschnittliche Herzfrequenz | 138 bpm | 138 bpm |
maximale Herzfrequenz | 157 bpm | 176 bpm |
In diesem Lauf sind fünf Phasen mit hohen Tempo dabei, die in der Grafik deutlich zu erkennen sind. Die kleine Spitze zu Beginn war nur ein kurzer Sprint über eine Kreuzung mit noch grüner Ampel. Das reichte offenbar für die Amazfit Smartwatch um gleich für die nächsten circa 10 Minuten einen deutliche höhere Herzfrequenz als der Brustgurt aufzuzeichnen.
Was die Intervalle selbst angeht, versagt die Amazfit GTR 4 auf ganzer Linie. Die Daten und die Grafik zeigen deutlich, daß die Uhr mit wechselnden Intensitäten und sich rasch ändernden Herzfrequenzen überhaupt nicht zurecht kommt.
So zeichnet die GTR 4 in diesem Lauf eine maximale Herzfrequenz von 157 bpm auf, was rund 20 Schläge !! unter der Messung des Brustgurtes liegt. Und da ich solche Intervall Trainings regelmäßig mache, weiß ich mit Sicherheit, daß die Messergebnisse der Amazfit Uhr in diesem Fall falsch sind.
Update Pulsmessung 30.11.22
Seit der letzten Überprüfung der Messgenauigkeit sind rund 4 Wochen vergangen, in den ich die Uhr weiterhin beim regelmäßigen Training verwendet habe. Dabei stellte ich eine wesentliche Verbesserung der Messung fest. Siehe dazu die nachstehenden Diagramme
Ich kann nicht sagen, was der Grund für die Verbesserung der Messgenauigkeit ist, weil ich weder die Uhr anders trage noch ein entsprechendes Software Update installiert wurde. Tatsache ist aber, daß die Pulsmessung nun deutlich präziser und zuverlässiger ist – auch wenn ich nicht erklären kann warum.
Streckenmessung
Zum Thema Streckenmessung hat sich Amazfit etwas komplett Neues einfallen lassen, nämlich ein Dual-Band GNSS mit zirkularer Polarisation.
Dual-Band oder Mulit Band GNSS kennen wir bereits von der Garmin Fenix 7 oder der Huawei Watch GT 3. Dabei empfängt die Smartwatch auf mehreren Frequenzbändern die Signale aller zu Verfügung stehenden Satellitensysteme ( GPS, GLONAS, Galilieo, Beidou und QZSS) , was eine deutlich bessere Standortermittlung und Streckenmessung ermöglicht.
Amazfit setzt noch Eines drauf und bietet im Vergleich zu anderen Herstellern statt der linearen eine zirkulare Polarisation an. Das soll laut Hersteller die Messgenauigkeit nochmals wesentlich verbessern und sogar mit tragbaren Ortungsgeräten vergleichbar sein.
Entsprechend gespannt war ich wie gut die neue Streckenmessung in der Praxis wirklich funktioniert.
Als Vergleichsgerät war die Polar Vantage V2 mit dabei, die über ein herkömmliches GPS verfügt.
Hier in diesem Streckenabschnitt gibt es keine Auffälligkeiten. Beide Uhren zeichnen einen sehr ähnlichen Streckverlauf auf.
In diesem Streckenteil verliert die Amazfit GTR 4 ein wenig die eigentliche Route, während die Polar Vantage V2 genau die Strecke aufzeichnet, die auch wirklich gelaufen bin.
In dem kurvigen Abschnitt haben beide Uhren ganz offensichtlich Probleme. Sowohl die Amazfit wie auch die Polar kürzen besonders die erste Abbiegung deutlich ab, bei der zweiten ist es etwas besser.
Smarte Features
Hier bieten beide Smartwatches fast die gesamte Palette an schlauen Funktionen an. Das inkludiert natürlich die üblichen Benachrichtigungen zu eingehenden Mitteilungen, Emails und Anrufe. Durch integriertes Mikrofon und Lautsprecher ist das Führen von Telefonaten direkt über die Uhr ebenfalls möglich.
Weiters sind die Modelle mit dem Alexa Sprachassistenten ausgestattet, wie auch mit einem kompletten Musikplayer inklusive internen Speicher für eigene Playlists oder Alben.
Eine Auswahl an diversen nützlichen Tools und Apps von Drittanbietern steht ebenfalls zur Verfügung.
Einzig auf eine NFC Schnittstelle um beispielsweise Zahlungsdienste zu nutzen, muss leider verzichtet werden.
Fazit
Man hat den Eindruck, daß Amazfit erwachsen geworden ist. In der Vergangenheit hat sich der Hersteller durch Uhren ausgezeichnet, die grundsolide und vor allem preislich sehr attraktiv waren. Jedoch boten die Uhren im besten Fall die übliche Standardausrüstung (funktionell und technisch) an, mit der man weder wirklich überzeugen noch beeindrucken konnte.
Mit der Amazfit GTR 4 (GTS 4) ist jedoch ein deutlicher Sprung nach vorne gelungen. Die neuen Smartwatches überzeugen sowohl im Design wie auch in der Ausstattung, weshalb sich die Uhren in der gehobenen Mittelklasse ansiedeln.
Die Amazfit GTR 4 (GTS 4) ist eine tolle Allrounder Smartwatch mit der man als Hobbysportler oder Techniknerd sicher sehr viel Freude hat.
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