Smartwatch zum Schwimmen – 13 Tipps für bessere Trainingsdaten

Mit einer Smartwatch am Handgelenk kannst Du Deine Schwimmtraining bequem tracken und Deine Fortschritte verfolgen. Wenn es da nicht immer wieder lästige und nervende Probleme bei der Trainingsaufzeichnung gäbe. Was Du tun kannst um präzise Daten zu bekommen, zeige ich Dir in diesem Ratgeber.

Besonders Anfänger und Einsteiger haben bei Smartwatches zum Schwimmen immer wieder mit den selben Schwierigkeiten zu kämpfen.

Falsche Bahnenlängen, unzuverlässige Herzfrequenzmessung und im Freiwasser gar keine GPS-Aufzeichnung. Oft dauert es ewig, bis man eine Lösung für das Problem gefunden hat und manchmal bekommt man es überhautp nicht in den Griff und die Uhr landet in der nächsten Schublade.

Doch das muss nicht sein.

Mit den richtigen Tipps und Tricks kannst Du diese frustrierenden Erfahrungen hinter Dich lassen und Deine Smartwatch in einen zuverlässigen Schwimm-Coach verwandeln!

In diesem knackig kompakten Ratgeber zeige ich Dir 13 Tipps für exakte Trainingsdaten beim Schwimmen mit Deiner Smartwatch. Egal, ob Du im Pool Deine Bahnen ziehst oder im See die Freiheit des Freiwasserschwimmens genießt, mit diesen Hacks bekommst Du endlich die präzisen Daten, die Du für ein effektives und motivierendes Training benötigst.

Einiges davon wirst Du sicher schon kennen, Anderes wirst vielleicht heute zu ersten Mal lesen.

Tipp: In meinem Kaufratgeber zeige ich Dir die aktuell besten Smartwatches zum Schwimmen von Garmin, Polar, Suunto und vielen anderen Herstellern.

Tipp 1: Ist die Uhr auch wirklich wasserdicht?

Die Wasserbeständigkeit von Smartwatches oder Sportuhren wird entweder mittels IP-Code ( International Protection Code oder Ingress Protection Code) oder in ATM ( physikalische Atmosphäre) angegeben.

Damit Du Deine Uhr bedenkenlos beim Schwimmen verwenden kannst, muss eine Zertifizierung von mindestens IP67 ( noch besser IP68) vorliegen, oder die Uhr muss bis zu 5 ATM wasserdicht sein.

Angaben dazu findest Du üblicherweise im beiliegenden Benutzerhandbuch, auf der Verpackung selbst oder auf der Website des Herstellers.

Kann die Smartwatch diese Vorgaben nicht erfüllen, solltest Du sie auf keinen Fall beim Schwimmen verwenden.

Tipp 2: Verzichte auf den Sprung ins kühle Nass

Die meisten Smartwatches am Markt sind bereits wasserdicht. Jedoch empfehlen viele Hersteller die Uhr keinen hohen Belastungen im Wasser auszusetzen. Das gilt für Kitesurfen oder Schnorcheln genauso wie auch für den Sprung vom Beckenrand.

Die plötzliche Einwirkung von Wasser und der damit verbundene mechanische Druck kann die Wasserbeständigkeit der Uhr stark beeinträchtigen. Um Dir selbst viel Ärger und Enttäuschung zu ersparen, lege die Smarwatch am Besten ab, wenn es in Sachen Wassersport etwas wilder wird.

Tipp 3: Gibt es eine Display Sperre, dann verwende sie

Die meisten Smartwatches sind mit einem Touch Display ausgestattet. Was sich im Alltag als durchaus bequem erweist, kann beim Schwimmen aber ziemlich nervig werden.

Viele dieser Screens sind so berührungsempfindlich, das alleine der Wasserdruck, der bei Schwimmbewegungen entsteht, schon ausreicht, um diverse Funktionen zu aktivieren oder zu stoppen. Das ist einer der häufigsten Gründe, warum Schwimmtrainings oft nicht komplett aufgezeichnet werden.

Bei den Smartwatches von Samsung und Apple gibt es die sogenannte Wassersperre. Entgegen der landläufigen Meinung wird mit diesem Feature nicht die Wasserbeständigkeit der Uhr gesteigert, sondern einfach nur der Touch Display deaktiviert.

Wie das bei der Samsung Galaxy Watch genau funktioniert, zeigt Dir dieses Video.

Tipp 4: Drücke keine Tasten im Wasser

Auch wenn Deine Smartwatch mittels Tasten und Krone bedient wird, gilt es vorsichtig zu sein. Unter Wasser solltest Du auf keinen Fall die Knöpfe oder das Drehrad betätigen, da dabei Wasser in das Uhrengehäuse eindringen kann.

Oberhalb der Wasseroberfläche sind diesbezüglich keine Probleme zu erwarten. Wenn Du auf Nummer sicher gehen möchtest, hast Du am Besten ein Handtuch am Beckenrand liegen. Damit trocknest Du die Uhr und Deine Hände kurz ab und kannst so risikolos die Uhr bedienen.

Tipp 5: Süsswasser, Chlor und Salzwasser – in der Regel kein Problem

Immer wieder taucht die Frage auf, ob man die Smartwatch auch im Chlorwasser oder im Meer tragen darf. Mir ist aktuell keine Uhr bekannt, die auf Empfehlung des Herstellers nur im Süsswasser getragen werden darf.

Genauere Informationen dazu findest Du aber im Benutzerhandbuch oder auf der Webseite des Herstellers. Wenn nicht explizit von der Verwendung der Uhr in einem bestimmten Wasser abgeraten wird, kannst Du Smartwatch also immer mitführen.

Jedoch solltest Du die Uhr nach dem Schwimmen im Pool oder im Meer sorgfältig spülen. Besonders Salzwasser hinterlässt nicht nur unschöne Spuren am Gerät, sondern Salzkristalle können die Funktionalität von Tasten oder Krone beeinträchtigen.

Tipp 6: Wähle den richtigen Modus – Pool oder Freiwasser

Besonders die hochwertigen Sportuhren sind oft mit zwei Sportprofilen für Schwimmen ausgestattet. Der Modus für das Schwimmen im Pool wird oft nur als „Schwimmen“ oder auch „Pool“, „Schwimmbad“ oder „Beckenschwimmen“ bezeichnet.

Das Profil für Schwimmen im See oder Meer heißt häufig „Freiwasser“ oder „Open Water“

Die beiden Modi bieten unterschiedliche Funktionen an und zeichnen auch verschiedene Metriken auf, weshalb es wichtig ist, daß Du abhängig von der Aktivität auch den richtigen Modus wählst.

Übrigens – Bietet Deine Smartwatch nur ein Sportprofil für Schwimmen an, handelt es sich dabei immer um den Aktivitätsmodus für Pool oder Hallenbad.

Garmin Forerunner 255 mit beiden Schwimmprofilen

Tipp 7 – Mach Dich mit Deiner Uhr vertraut

Es klingt banal, doch es ist wichtig, daß Du weißt wie Deine Uhr funktioniert. Das betrifft ganz besonders das richtige Starten und Beenden einer Trainingsaufzeichnung.

In einschlägigen Foren finden sich immer wieder Einträge, in denen Nutzer sich darüber beklagen, daß Aktivitäten nicht protokolliert wurden oder Aufzeichnungen nach Trainingsende noch stundenlang weiterliefen.

Grund dafür ist fast immer die falsche Bedienung der Uhr, wodurch das Tracking entweder nicht aktiviert, vorübergehend pausiert oder gar nicht beendet wurde.

Tipp 8: Ohne Beckenlänge keine Distanz

Als Hobbyschwimmer möchtest Du natürlich auch wissen, wie lange die Distanz war, die Du während Deinem Training zurückgelegt hast. Damit Du dazu auch zuverlässige Informationen erhältst, musst Du die Länge des Beckens, in dem Du schwimmst, an der Uhr eingeben.

Üblicherweise findest Du zumeist irgendwo am Beckenrand ein Schild mit der Angabe zur Beckenlänge.

In der Regel wird die Beckendistanz direkt im Sportprofil unter Einstellungen eingeben. Oft sind dort schon die häufigsten Distanzen vorgegeben, wobei aber auch eine benutzerdefinierte Eingabe möglich ist.

Hinweis: Beckenlängen unter 15 Meter können bei den meisten Uhren nicht eingegeben werden. Grund dafür ist, daß bei so kurzen Distanzen die Wende, der Schwimmstil und die Zugzahl nicht zuverlässig erkannd und gemessen werden können.

Tipp 9: So werden die Bahnen richtig gezählt

Ein sehr häufiges Problem bei Smartwatches zum Schwimmen ist die ungenaue Zählung der Bahnen. Dazu finden sich in einschlägigen Foren unzählige Einträge, in denen User von ihren zumeist erfolglosen Versuchen berichten, die Genauigkeit zu verbessern.

Jede Smartwatch und Sportuhr ist mit Bewegungssensoren ausgestattet, die Deine Aktivitäten und die dafür typischen Bewegungen aufzeichnet.

Beim Schwimmen erkennt die Uhr anhand Deiner Armbewegungen, dem Tempo und der Wende ob und wann Du eine vollständige Bahn geschwommen bist.

Damit das auch wirklich klappt, solltest Du folgende Empfehlungen unbedingt beachten

  • Die Bahn sollte ohne Unterbrechung durchschwommen werden
  • Verwende ein und den selben Schwimmstil (Freistil, Brustschwimmen, Rückenschwimmen und Schmetterlingsschwimmen) in gleichmäßiger Geschwindigkeit und Zugfrequenz
  • Führe bei der Wende einen starken Abstoß durch, wobei es bei den meisten Uhren keine Rolle spielt, ob du eine Kipp- oder Rollwende anwendest.
  • Nach der Wende sollte eine lange Gleitphase folgen.
  • Musst Du pausieren, dann unterbrich die Trainingsaufzeichnung oder verwende die Auto-Pause (falls im Funktionsumfang enthalten)
  • Versuche eine Mindestgeschwindigkeit einzuhalten. Bei Garmin Uhren beispielsweise ist der Algorithmus darauf abgestimmt, daß Du 25 Meter in weniger als 45 Sekunden schwimmst. Langsamere Zeiten können dazu führen, daß sowohl die Distanzmessung wie auch die Bahnzählung fehlerhaft sind.
  • Oft hilft es auch, die Uhr am anderen Handgelenk zu tragen.

Mit diesen Tipps sollte die Zählung der Bahnen wesentlich präziser ausfallen. Jedoch muss an dieser Stelle angemerkt werden, daß eine 100% genaue Aufzeichnung der Bahnen eher selten erreicht wird.

Tipp 10: Schwimmstil Erkennung – Bei Brust und Kraulen klappt es

Die Erkennung des Schwimmstils ist aus technischer Sicht besonders schwierig, weshalb nicht alle Schwimmtechniken einwandfrei erkannt werden. Erfahrungsgemäß wird Brustschwimmen und Kraulen sehr gut identifiziert, während es bei Schmetterling oder Rückenschwimmen häufig zu Fehlern kommt.

Um dabei die Präzision zu steigern, solltest Du jeden Schwimmstil in einer gleichmäßigen Bewegung, Geschwindigkeit und Zugfrequenz durchführen.

Es muss nicht immer die Profi Sportuhr sein – auch mit der Huawei Watch Fit 3 kann Schwimmen getrackt werden.

Tipp 11: Pulsmessung beim Schwimmen

Mit der Einführung der optischen Pulsmessung am Handgelenk wurde es auch möglich, die Herzfrequenz beim Schwimmen zu messen und aufzuzeichnen.

Jedoch stellt die Pulsmessung im Wasser für jede Smartwatch eine große technische Herausforderung dar. Sowohl das Wasser selbst und der teilweise sehr ausgeprägte Bewegungsablauf beim Schwimmen können die Messpräzision beeinflussen.

Die Genauigkeit ist aber in den meisten Fällen ausreichend, um den durchschnittlichen Puls und die verschiedenen Pulszonen zuverlässig zu protokollieren.

Damit die Herzfrequenzmessung im Wasser auch wirklich klappt, beachte folgende Tipps

  • das Handgelenk sollte beim Anlegen der Uhr trocken sein.
  • Trage die Uhr etwas enger als bei anderen Aktivitäten
  • Trage die Smarwatch schon rund 10 Minuten bevor Du mit dem Training beginnst.
  • Verzichte auf das Auftragen von Sonnenschutzmittel, Cremes oder Insektenschutz
  • Achte darauf, daß die Uhr während dem Schwimmen nicht verrutscht.

Tipp 12: Brustgurt als Alternative für die Pulsmessung

Wenn Dir bei der Pulsmessung präzise und zuverlässige Daten sehr wichtig sind, dann ist der Brustgurt möglicherweise eine interessante Alternative. Dabei gilt es aber einige Details zu beachten

Besonders wichtig zu wissen ist, daß Bluetooth unter Wasser nicht funktioniert.

Während es beispielsweise beim Laufen kein Problem ist, die Smartwatch mit einem Brustgurt zu verbinden, um so genauere Messdaten zu erhalten, ist das im Wasser leider nicht möglich.

Vewendest Du beim Schwimmen einen Brustgurt, dann werden die Herzfrequenz-Daten vom Sensor aufgezeichnet und gespeichert. Nach Beendigung der Aktivität können die Messwerte entweder auf die Uhr oder in die App übertragen werden.

Konkrete Informationen dazu findest Du hier bei Garmin oder bei Polar

Auch bei der Verwendung eines Brustgurts solltest Du immer auf einen stabilen Sitz des Sensores achten. Das gilt ganz besonders bei der Wende am Ende der Bahn, wo erfahrungsgemäß der Gurt nach dem Abstoßen manchmal verrutscht.

Tipp 13: Schwimmen im Freiwasser richtig aufzeichnen

Als Freiwasserschimmen oder Open Water Schwimmen wird das Schwimmen in offenen Gewässern wie Seen, Flüsse oder Meer bezeichnet. Im Unterschied zum Training im Pool, wird beim Freiwasserschwimmen die Distanz mittels GPS aufgezeichnet, weshalb hier einige andere Empfehlungen zu beachten sind.

  • Vor dem Training solltest Du die Uhr synchronisieren. Damit werden die Satelliten-Positionsinformationen aktuallisiert, was eine schnellere und stabilere Signalverbindung begünstigt.
  • Wähle unbedingt das Sportprofil „Freiwasser“, weil nur in diesem Modus das GPS verfügbar ist.
  • Nachdem Du das Profil gewählt hast, warte bis die Satellitenverbindung hergestellt ist. Zur Sicherheit solltest Du der Uhr noch einige Minuten Zeit geben um das Signal zu stabilisieren.
  • Beim Training selbst musst Du einen Schwimmstil ( bspw. Kraulen) anwenden, bei dem der Arm bzw. das Handgelenk regelmäßig aus dem Wasser gehoben wird. Nur so bleibt die GPS Verbindung aufrecht und Deine Trainingsstrecke wird aufgezeichnet.
  • Nach dem Training beende und speichere die Aktivität sofort. Achte darauf, daß sich Dein Arm bzw. Handgelenk dabei über dem Wasser befindet.
  • Alternativ kannst Du die Uhr auch unter einer Badekappe tragen. Das hat den Vorteil, daß du auch andere Schwimmstile anwenden kannst und die Streckenmessung trotzdem durchgeführt wird. Jedoch musst Du dabei auf Messwerte zur Herzfrequenz verzichten.

Fazit

Moderne Smarwatches und Sportuhren sind inzwischen professionellen Trainingstools, die auch beim Schwimmen nützliche Messdaten liefern, um Dein Training effektiv und zielgerichtet zu steuern. Mit den oben angeführten Tipps verbesserst Du die Qualität Deiner Trainingsdaten, was Dir wiederum hilft Deine Fitness und Leistungsfähigkeit zu steigern.

Titelbild: Bild von huddlestonco auf Pixabay