Google hat nun endlich die Pixel Watch in allen Details vorgestellt und jetzt ist klar, daß es sich dabei im Wesentlichen um eine Fitbit Uhr mit Wear OS handelt. Auf dem ersten Blick eine attraktive Kombination, die man sich aber trotzdem genauer ansehen sollte
Schon im Mai hat Google-CEO Sundar Pichai im Rahmen eines großen Events die Pixel Watch das erste Mal vorgestellt. Damals zeigte man sich aber sehr zurückhaltend, weshalb nicht viele Details zur Uhr bekannt gegeben wurden.
Jetzt aber zur Markteinführung deckte man alle Karten auf und so erfuhr man was die Pixel Watch wirklich kann.
Schauen wir uns die wichtigsten Spezifikation der neuen Google Smartwatch im Vergleich zu den aktuellen Fitbit Uhren an
Vergleich – Google Pixel Watch, Fitbit Sense 2 und Fitbit Versa 4
Auf den ersten Blick lassen sich keine großen Unterschiede zwischen der Google Smartwatch und den Fitbit Uhren feststellen. Jedoch schaut man sich die Spezifikationen und den Funktionsumfang etwas genauer an, finden sich einige Überraschungen.
Design und Display
Im Gegensatz zu Fitbit hat sich Google für ein rundes Gehäuse entschieden, was den meisten Nutzern sicher besser gefallen wird. Vielleicht ein wenig gewöhnungsbedürftig ist das zum Rand hin gewölbte Display, weshalb die Uhr einen leicht kugeligen Eindruck macht. Obwohl das Display mit keiner Lünette eingefasst ist, lässt sich eindeutig ein überraschend breiter schwarzer Rand erkennen.
In dem Gehäuse, das größtenteils aus Recycling Edelstahl besteht, wurde ein AMOLED Touch Screen verbaut, der mit einem GORILLA Corning Glas geschützt wird. Zum Display machte Google noch keine näheren Angaben, doch scheint der Screen 1,6 Zoll groß zu sein und eine Pixeldichte von 320 PPI aufweisen.
Die Pixel Watch ist in den Farben champagne gold, matte black und polish silver erhältlich.
Dazu sind Armbänder in Silikon, Elastan, gewebtes Garn und Leder und dabei natürlich in verschiedenen Farben verfügbar.
Akku
Der Akku gehört zu den wichtigsten Ausstattungsmerkmalen einer modernen Smartwatch. Verständlicherweise wünschen sich die meisten User eine Uhr mit langer Akkulaufzeit und diesbezüglich liefert Google die erste große Überraschung.
Der Hersteller selbst gibt an, daß der Akku offenbar maximal bis zu 24 Stunden durchhält, was enttäuschend kurz ist.
An dieser Stelle werden Erinnerungen an die Samsung Galaxy Watch 4 wach, an der Google ebenfalls beteiligt war. Der Akku dieser Uhr war 361 mAh stark ( Classic Modell) und sollte laut Hersteller eine Laufzeit von rund 40 Stunden schaffen. In der täglichen Praxis zeigte sich schnell, daß die Batterie im besten Fall einen Tag durchhielt.
Der Akku der Pixel Watch ist mit 294 mAh etwas kleiner, weshalb zu befürchten ist, daß die von Google in Aussicht gestellten 24 Stunden bei typischer Nutzung nicht geschafft werden.
Sollte sich diese kurze Akkulaufzeit bei täglicher Verwendung wirklich bewahrheiten, dann könnte die Pixel Watch ein Megaflop für Google werden.
Pixel Watch – Aktivitäten, Fitness und Gesundheit
Hier lässt sich klar erkennen, daß Google sämtlich Ressourcen von Fitbit nützt. Ein Großteil der Funktionen, die wir von der Sense oder Versa kennen, finden sich auch auf der Pixel Watch.
Das gilt für die Basics wie Schrittzählung, Kalorienverbrauch, Schlafüberwachung oder Etagenzähler genauso wie auch für Sportfunktionen wie permanente Pulsmessung, GPS, Aktivzonenminuten oder den üblichen 40 Sportmodi.
Gleichzeitig verzichtet aber Google auch auf einige sehr beliebten und nützliche Funktionen. So gibt es bei der Pixel Watch keine automatische Aktivitätserkennung, keine Benachrichtigung bei zu hoher oder zu niedriger Herzfrequenz und ebenso auch keine Warnungen bei unregelmäßigen Herzrhythmus.
Besonders überraschend ist das Fehlen der SpO2 Messung. Obwohl die Messung der Blutsauerstoffsättigung inzwischen schon Standard ist, hat es Google zumindest vorläufig nicht geschafft, dieses Feature auf der Pixel Watch bereitzustellen. Ich halte es aber für gut möglich, daß die Funktion zu einem späteren Zeitpunkt via Software Update nachgereicht wird.
Worauf nicht verzichtet wurde ist die EKG Messung, die man von der Fitbit Sense übernommen hat. Und genauso wie bei den Fitbit Uhren ist beispielsweise der Tagesformindex auch nur im Rahmen des Fitbit Premium Abos nutzbar.
Alle erhobenen Messdaten können über die Fitbit App, die man zu diesem Zeck installieren muss, verwaltet und eingesehen werden.
Smarte Features
Was die schlauen Funktionen an der Pixel Watch betrifft, kann Google seine ganze Stärke ausspielen. Neben den üblichen Benachrichtigungen zu eingehenden Mitteilungen, Emails und Anrufen, bietet die Uhr fast alle beliebten Google Dienste an.
So sind der Google Assistant, Google Wallet, Google Maps, Gmail- und Kalender-Benachrichtigungen, YouTube Music und Google Play mit an Bord.
Ob telefonieren und der Versand von Nachrichten möglich ist oder die Pixel Watch einen Musikplayer hat, konnte ich bisher noch nicht rausfinden. Werde aber entsprechende Infos dazu nachreichen.
Wie schon im obigen Vergleich angeführt, ist die Pixel Watch auch in einer LTE Version verfügbar, womit die Uhr völlig autark ist und keine Verbindung zu einem Smartphone benötigt.
Preise und Verfügbarkeit
Die Google Pixel Watch ist in zwei Versionen verfügbar und kann bereits vorbestellt werden. Ab 13. Oktober soll die Auslieferung der Uhren beginnen.
- Google Pixel Watch Bluetooth 379 Euro
- Google Pixel Watch LTE 429, Euro
Fazit
Schon vor vielen Jahren gab es die ersten Gerüchte um eine eigene Smartwatch von Google. Und nun hat es der Suchmaschinenriese endlich geschafft eine solche Uhr vorzustellen.
Insgesamt macht die Pixel Watch einen soliden Eindruck ohne dabei aber große Begeisterung auszulösen. Das gewölbte Display und der breite dunkle Rand sind sicher gewöhnungsbedürftig und wird nicht allen Nutzern gefallen. Da hätte man sich vielleicht von Samsung beraten lassen sollen, deren Uhren immer ein echter Hingucker sind.
Technisch ist die Uhr insgesamt recht gut aufgestellt, wenn da nicht der sehr schwache Akku wäre. Sollten sich die maximal 24 Stunden Laufzeit tatsächlich bewahrheiten, wäre dies ein triftiger Grund die Uhr nicht zu kaufen.
Warum der Hersteller sich nicht für ein Gehäuse mit den üblichen 43 oder 45 mm Durchmesser entschieden hat und damit Platz für einen größeren und leistungsfähigeren Akku hätte, ist mir ein Rätsel.
Ebenso kann ich nicht nachvollziehen, weshalb man nicht das volle Potenzial von Fitbit nützt. Viele interessante und nützliche Features – allen voran die SpO2-Messung – wurden einfach nicht berücksichtigt und fehlen an der Pixel Watch.
Dabei sind es gerade die Funktionen für Gesundheit, Fitness und Training, weshalb die Meisten überhaupt eine Smartwatch kaufen.
Und auch was die smarten Features betrifft, bleibt uns Google noch ein paar Infos schuldig.
Ich möchte noch kein endgültiges Urteil abgeben, weil ich die Uhr zuerst noch testen will. Aber aufgrund der bereits vorhandenen Informationen merkt man deutlich, daß es Googles erste Smartwatch ist. Vieles fehlt oder macht einen unausgereiften Eindruck.
Letzte Aktualisierung am 2024-11-21 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API