Schon vor mehr als zwei Jahren berichtete ich das erste Mal über die K´Watch, als erste Smartwatch mit Blutzuckermessung. Seitdem wurde es recht ruhig um das Projekt. Doch jetzt gibt es interessante Neuigkeiten.
Es ist schon erstaunlich, was die moderne Wearable-Technologie alles ermöglicht. Es gibt inzwischen Smartwatches die ein EKG erstellen oder den Blutdruck messen, es gibt Uhren mit Messung der Blutsauerstoffsättigung und die Herzfrequenzmessung am Handgelenk ist bereits Standard.
Fehlt eigentlich nur noch eine Smartwatch mit Blutzuckermessung. Und genau über so eine Uhr habe ich bereits im Jänner 2020 erstmalig berichtet – nämlich die K´Watch.
Dabei handelt es sich um ein Projekt des französische Startup PKvitality zurück. Das Unternehmen wurde 2013 gegründet und ein 20 köpfiges Team hat sich auf die Entwicklung von Bio-Wearables spezialisiert.
Angeführt wird das Team von CEO Luc Pierart, ehemals im Team von Alcatel Lucent und Motorola, Geschäftsführer Minh Lê, der von Withings kommt und CTO Tom Bishop, der bereits 35 Jahre Erfahrung in der MedTech Industrie.
Beurer hat insgesamt zwei Millionen Euro in die Entwicklung von K`Watch investiert und wird als strategischer Partner von PKvitality den Vertrieb in Deutschland, Österreich und Italien übernehmen.
Was die Entwicklung der K´Watch angeht, scheint man nun einen entscheidenden Schritt nach vorn gemacht zu haben. Inzwischen hat die Uhr in einem kalifornischen Institut bereits die dritte klinische Studie durchlaufen und dabei ihrer Fehlerquote auf 16% gesenkt.
In den Studie davor betrugt die Fehlerquote 19% bzw. 29%. Gründe für die Verbesserungen sind wahrscheinlich eine Optimierung der angewendeten Algorithmen und der Sensoren.
Luc Pierart, Gründer des Unternehmens, ist jedenfalls zuversichtlich die Fehlerquote noch weiter senken zu können. Was auch notwendig sein wird, um eine Zulassung der Food and Drug Administration (FDA) der amerikanischen Arzneimittelbehörde zu bekommen.
Offenbar plant man „irgendwann in 2024“ die Uhr offiziell vorzustellen und am Markt einzuführen. In diesem Zusammenhang wurde auch schon die ersten Preise genannt. So soll die Smartwatch selbst rund 200 Dollar kosten und das Sensorenpflaster, das sich auf der Rückseite der Uhr befindet und regelmäßig getauscht werden muss circa 100 Dollar.
Wie funktioniert die K´Watch
Alleine in Deutschland leben laut Diabetes-Atlas der „International Diabetes Federation“ 7,5 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus. Diabetiker müssen oft bis zu zehn mal am Tag ihren Blutzuckerspiegel messen. Das passiert üblicherweise durch eine Blutentnahme mittels Stich in die Fingerkuppe.
Mit der neuen Smartwatch soll die Blutzuckermessung wesentlich einfacher und komfortabler möglich sein. Das Gerät ist auf der Gehäuseunterseite mit einem BioSensor namens SkinTaste ausgestattet. Über Mikronadeln bestimmt der Sensor die chemische Zusammensetzung der interstitiellen Flüssigkeit, die sich zwischen den Zellen in den Gewebsspalten befindet. Dadurch ermittelt die K’Watch den Blutzuckerspiegel absolut schmerzfrei und ohne eine Blutentnahme.
Durch diese schnelle und einfache Überwachung wird eine Unter- oder Überzuckerung rechtzeitig erkannt. Da die Smartwatch auch unauffällig am Handgelenk getragen wird, erspart sich der Diabetiker die Mitnahme von CGM-Geräte, die mittels Kleber auf der Haut fixiert werden.
Wie es sich für eine modernen Fitness Tracker gehört, werden auch Tagesaktivitäten und die Herzfrequenz permanent aufgezeichnet, womit sich die Uhr auch beim Sport verwendet lässt.
Weitere Angaben, wie sonstige Ausstattung oder Akkulaufzeit macht Beurer bisher nicht. Da die Entwicklung des Gerätes noch nicht abgeschlossen ist, wird mit einer Markteinführung der K´Watch erst mit 2021 gerechnet.