Garmin Venu 4 Test – die beste Smartwatch oder teurer Luxus?

Garmin hat die neue Venu 4 auf den Markt gebracht und spendiert der beliebten Smartwatch-Serie ein umfangreiches Update. Die Uhr präsentiert sich mit hochwertigeren Materialien, modernster Technik und zahlreichen neuen Features für Gesundheit und Training. Doch mit einem Preis von 549 Euro ist die Venu 4 sicher kein Schnäppchen. In meinem zweiwöchigen Praxistest habe ich gründlich untersucht, ob sich dieser stolze Preis rechtfertigen lässt und für wen sich die Anschaffung wirklich lohnt.

Mein Testbericht als Video

Im Video stelle ich Dir die neue Smartwatch detailliert vor, zeige ihre Stärken und Schwächen und spreche über meine Erfahrungen mit der Uhr.

Kurzinfo Garmin Venu 4

Testurteil: sehr gut
4,1/5 ★★★★★

Die Garmin Venu 4 ist in zwei Größen erhältlich, wurde aus robusten Materialen gefertigt und wirkt am Handgelenk sportlich elegant.

Technisch ist die Smartwatch mit AMOLED Touchscreen, guten Akku und Dualband GNSS mit Sat-IQ topmodern ausgestattet.

Neue Features wie Lifestyle Logging oder der Health Status werten die große Funktionspalette für Gesundheit noch weiter auf

Die Garmin Venu 4 wurde mit Trainingsbereitschaft, Trainingszustand und viele weiteren Fitness Funktionen zur echten Sportuhr

Leider trüben eine sehr schwache Navigation und ein rechter stolzer Preis das insgesamt sehr positive Gesamtbild.

Vorteile

Hochwertige Materialien, guter Tragekomfort

Brilliantes Display mit vielen Extras

Solide Akkulaufzeiten

Riesiger Funktionsumfang für Gesundeit und Sport

Komplette smarte Ausstattung

Nachteile

Navigation als großer Schwachpunkt

Hoher Preis

Schon seit 2015 teste und bewerte ich regelmäßig Smartwatches und Sportuhren. Wie ich dabei vorgehe, kannst Du in diesem Beitrag genau nachlesen.

Modelle, Farben und Preise

Garmin bietet die Venu 4 in zwei Größenvarianten an: 45 mm und 41 mm. Beide Versionen kosten identische 549 Euro als unverbindliche Preisempfehlung. Die Farbauswahl fällt großzügig aus und sollte für jeden Geschmack etwas Passendes bieten.

Standardmäßig wird die Venu 4 mit einem Silikonarmband ausgeliefert. Es gibt aber auch Modellversionen mit Lederarmband, die mit 599 Euro zu Buche schlagen. Im Vergleich zum Vorgängermodell sprechen wir hier von einer deutlichen Preissteigerung von 100 bis 150 Euro. Für diesen Aufpreis muss die Venu 4 natürlich ordentlich was bieten.

Design und Verarbeitung – deutlich aufgewertet

Bei den Abmessungen gibt es keine Änderungen im Vergleich zur Venu 3. Mit 56 Gramm bringt die neue Generation aber etwas mehr auf die Waage. Der Grund dafür liegt in den verwendeten Materialien und wertet die Smartwatch spürbar auf.

Dieses Mal besteht nicht nur die Lünette aus Edelstahl, sondern der Großteil des Gehäuses. Das macht die Uhr hochwertiger und gleichzeitig robuster. Lediglich die Gehäuserückseite ist weiterhin aus faserverstärktem Polymer gefertigt. Als Displayschutz kommt Gorilla Glass zum Einsatz.

Mit dieser Bauweise erreicht die Garmin Venu 4 eine Wasserdichtigkeit von 5 ATM. Du kannst die Uhr also bedenkenlos beim Schwimmen oder Duschen tragen. Dank ihrer kompakten Abmessungen und dem moderaten Gewicht trägt sich die Venu 4 äußerst angenehm. Im Alltag und beim Training habe ich sie kaum bemerkt. Auf meinem Handgelenk mit 19 cm Umfang macht die Uhr durchweg einen sportlich-eleganten Eindruck.

Display – ein echtes Highlight

Das Display der Venu 4 zählt für mich zu den absoluten Highlights dieser Smartwatch. Der Screen leuchtet strahlend hell, präsentiert intensive Farben, bietet eine kristallklare Auflösung und lässt sich wirklich flüssig bedienen. Garmin hat hier meines Erachtens vieles richtig gemacht.

Die Bildschirmhelligkeit regelt sich automatisch über den Umgebungslichtsensor. Trotzdem hast Du die Möglichkeit, die Helligkeit manuell anzupassen. Natürlich gibt es auch einen Always-On-Modus. Von dessen Verwendung würde ich Dir allerdings dringend abraten, denn er macht sich beim Akkuverbrauch sehr deutlich bemerkbar.

Praktische Display-Features:

  • Stufenlose Anpassung der Textgröße für optimale Lesbarkeit
  • Eigener Nachtmodus für angenehmes Ablesen bei Dunkelheit
  • Riesige Auswahl an Watch Faces über Connect IQ

Besonders lobenswert sind die Features für Menschen mit Sehbehinderung. Du kannst Dir das Display vorlesen lassen – entweder nur Zeit und Datum oder den gesamten Displayinhalt. Für Menschen mit Farbblindheit wurden eigene Farbfilter entwickelt, um die Ablesbarkeit zu verbessern.

Auch den Rollstuhlmodus, den wir bereits von der Venu 3 kennen, bietet die neue Generation selbstverständlich an.

Bedienung – neue Benutzeroberfläche überzeugt

Die Venu 4 kommt mit der neuen Benutzeroberfläche, die wir bereits von der Fenix oder einigen Forerunner-Modellen kennen. Bei der Garmin Instinct 3 hatte ich anfangs noch Eingewöhnungsprobleme, inzwischen bin ich aber ein großer Fan des neuen User Interfaces.

So funktioniert die Navigation:

  • Wischen nach unten: Lange Liste verschiedener Widgets zu Messungen und Funktionen
  • Wischen nach links: Weiteres Menü mit verschiedenen Einstellungen und Features
  • Vier farbige Punkte rechts oben: Übersicht der Sportprofile
  • Kurzer Druck auf obere Taste: Sportprofile
  • Langer Druck auf obere Taste: Weiteres Menü mit Einstellungen und Funktionen
  • Untere Taste: Back-Taste zum Zurücknavigieren
  • Wischen von oben nach unten: Benachrichtigungen

Das Beste daran: Sämtliche Menüs und Listen kannst Du ganz nach Deinen Vorstellungen anpassen. Du entscheidest, welche Funktionen, Einstellungen oder Features angezeigt werden und in welcher Reihenfolge.

LED-Taschenlampe – beliebtes Feature endlich dabei

Ein langes Drücken auf die untere Taste aktiviert die integrierte LED-Taschenlampe. Die Helligkeit lässt sich in vier Stufen anpassen, zusätzlich gibt es einen eigenen Rotmodus.

Die LED-Lampe leuchtet wirklich strahlend hell und kann bei schlechten Lichtverhältnissen oder Dunkelheit ein sehr nützliches Gadget sein. Dieses unter Garmin-Usern extrem beliebte Feature ist nun endlich auch an der Venu 4 verfügbar.

Akkulaufzeit – überraschend gut

Gleich zur Markteinführung gab es etwas Aufregung in der Garmin-Community. Der Grund: Die Venu 4 sollte laut Herstellerangaben nicht ganz so ausdauernd sein wie das Vorgängermodell.

Akkulaufzeiten im Überblick (Herstellerangaben):

Beim Always-On-Modus siehst Du: Die Akkulaufzeit reduziert sich auf gerade einmal 4 Tage. Ich kann es nur wiederholen – überleg Dir gut, ob Du die Smartwatch in diesem Modus verwendest.

Mein Praxistest:

Ich habe die Akkulaufzeiten unter folgenden Bedingungen getestet:

  • Alle Funktionen aktiviert (außer Always-On-Modus)
  • Herzfrequenz außerhalb von Aktivitäten jede Minute gemessen
  • Wöchentlich 3-4 Stunden Outdoor-Training mit aktiviertem GPS
  • Circa 2 Stunden Indoor-Training
  • Ständige Bluetooth-Verbindung zum Smartphone

Ergebnis: 9 Tage Akkulaufzeit

Das ist ein Ergebnis, mit dem ich persönlich sehr zufrieden war. Vor allem im Vergleich mit anderen Gesundheits- und Fitness-Smartwatches:

  • Samsung Galaxy Watch 8: Mit Mühe 2 Tage
  • MS Fit Balance 2: 10 Tage
  • Huawei Watch GT 6 Pro: 14 Tage

Die beiden letzten Uhren bieten allerdings nicht ganz so einen großen Funktionsumfang wie die Garmin Venu 4. Von daher ist die Venu 4 in Sachen Akkulaufzeiten sehr gut aufgestellt.

Gesundheitsfunktionen – innovative Features und Altbewährtes

Garmin hat sich von Apple und Whoop inspirieren lassen und zwei neue Gesundheitsfunktionen entwickelt.

Lifestyle-Login – Dein digitales Gesundheitstagebuch

Beim Lifestyle-Login handelt es sich um eine Art Tagebuch, in dem Du verschiedene Lifestyle-Faktoren, Verhaltensweisen und Lebensgewohnheiten festhalten kannst, die möglicherweise Einfluss auf Deine Gesundheit haben.

So funktioniert’s:

  1. Wähle alle relevanten Lifestyle-Faktoren aus einer langen Liste
  2. Faktoren sind in Kategorien unterteilt für bessere Übersicht
  3. Lege optional eigene Lifestyle-Faktoren an
  4. Bearbeite täglich alle Faktoren (Haken oder X)

Wichtig: Es ist entscheidend, dass wirklich alle Lifestyle-Faktoren komplett bearbeitet werden – unabhängig davon, ob sie zutreffen oder nicht. Nur unter dieser Voraussetzung wird der Tag in der Auswertung berücksichtigt.

Die Auswertung erfolgt frühestens nach vier Wochen, kann aber durchaus länger dauern. Sie zeigt dann Zusammenhänge zwischen Deinen Lebensgewohnheiten und Deinem Wohlbefinden auf.

Gesundheitsstatus – permanente Vitalparameter-Überwachung

Bei dieser Funktion spielen die Vitalparameter die große Hauptrolle:

  • Herzfrequenz
  • Herzfrequenzvariabilität
  • Blutsauerstoffsättigung
  • Atemfrequenz
  • Hauttemperatur (nur für Zyklus-Tracking)

Die Idee: Diese Vitalparameter werden permanent beobachtet und gemessen. Sobald außergewöhnlich hohe oder niedrige Messwerte festgestellt werden, wirst Du benachrichtigt. Interessanterweise ist dazu eine dreiwöchige Kalibrierung notwendig.

Ich bin mir noch nicht ganz sicher, was ich von diesem Gesundheitsstatus halten soll. Denn die aktuellen Messdaten werden bereits über den Morgenbericht bereitgestellt. Ein Blick auf die Uhr oder die Garmin-App reicht aus, um festzustellen, ob irgendwelche außergewöhnlichen Messdaten aufgezeichnet wurden. Der Mehrwert ist für mich noch nicht ganz erkennbar.

Schlafüberwachung – modernisiert und optimiert

Öffnest Du direkt auf der Uhr das Widget Sleep, werden automatisch alle schlafrelevanten Messungen und Tools eingeblendet:

  • Sleep Score: Alle relevanten Informationen zur letzten Nachtruhe
  • HRV-Status: Herzfrequenzvariabilität während des Schlafs
  • Schlafcoach: Empfehlungen zur optimalen Schlafdauer
  • Puls-Oximeter: Blutsauerstoffsättigung
  • Tagesnickerchen: Dokumentation kurzer Schlafphasen

Dieses Menü kannst Du ganz nach Deinen Vorstellungen anpassen. Es würde sich beispielsweise anbieten, auch die Garmin Body Battery mit einzubinden.

Neue Tools beim Schlafcoach:

  • Schlafbedürfnis: 7-Tages-Protokoll Deiner durchschnittlichen Schlafdauer
  • Schlafrhythmus: Vergleich zwischen vorgeschlagener und tatsächlicher Schlafdauer (befindet sich noch in Kalibrierung)
  • Schlafkonsistenz: Zeigt, wie regelmäßig Deine Einschlaf- und Aufwachzeiten sind

Die Schlafkonsistenz finde ich besonders nützlich. Im Idealfall sollten Deine Schlafzeiten sehr regelmäßig und gleichmäßig sein. An meinem Balkendiagramm siehst Du, dass mir das in den letzten 7 Tagen nur teilweise gelungen ist.

EKG-Messung – für spezielle Nutzergruppen interessant

Die Venu 4 gehört zu den wenigen Garmin-Uhren, die eine EKG-Messung anbieten. Die Durchführung ist denkbar einfach:

  1. Widget aufrufen
  2. Zeigefinger und Daumen auf den Metallring legen
  3. Messung startet automatisch
  4. Nach 30 Sekunden erscheint das Ergebnis auf der Uhr

Für Menschen mit Herz-Kreislauf-Problemen ist die EKG-Messung sicherlich ein interessantes Feature. Für gesunde Nutzer bietet sie eher weniger Mehrwert.

Weitere bewährte Gesundheitsfeatures

Neben den neuen Funktionen gibt es natürlich auch Altbewährtes und Beliebtes:

  • Garmin Body Battery: Hervorragend aufbereitete Messdaten zur Energiereserve
  • Health Snapshot: Schneller Gesundheitscheck
  • Fitness-Alter: Einschätzung Deiner biologischen Fitness
  • Basics: Schrittzähler, Kalorienrechner, Etagenzähler

Sport und Training – jetzt eine richtige Sportuhr

Eine der bedeutendsten Neuerungen betrifft den Bereich Sport und Training. Garmin hat der Venu 4 die gesamte erweiterte Trainingsanalyse spendiert, die bisher ausschließlich Forerunner und Fenix-Uhren vorbehalten war.

Trainingsbereitschaft – trainieren zur richtigen Zeit

Dieses Feature sagt Dir, ob Du trainieren sollst und wenn ja, in welcher Intensität. Dazu werden verschiedene Metriken herangezogen:

  • Alle relevanten Informationen aus der Schlafüberwachung
  • Aktueller Status der Stressbelastung
  • HRV (Herzfrequenzvariabilität)
  • Erholungszeiten
  • Momentane Trainingsbelastung

Aus all diesen Kennzahlen wird Deine Trainingsbereitschaft berechnet. Je höher diese ist, umso intensiver darf auch Dein Training ausfallen.

Trainingszustand – Deine aktuelle Verfassung im Blick

Hier erfährst Du, wie Deine momentane Trainingssituation aussieht. Zusätzlich werden weiterlaufende Informationen angeboten:

  • Akute Trainingsbelastung: In meinem Fall im optimalen Bereich
  • Belastungsfokus: Empfehlung, in welchem Intensitätsbereich trainiert werden sollte
  • VO2max: Maximale Sauerstoffaufnahme
  • HRV-Status: Aktuelle Herzfrequenzvariabilität
  • Erholungszeiten: Wie lange solltest Du pausieren

Mit Trainingsbereitschaft und Trainingszustand hast Du die Möglichkeit, Dein Training sehr zielgerichtet und effizient zu planen. Ich halte es für eine ganz wesentliche Verbesserung, dass diese Tools jetzt auch an der Venu 4 angeboten werden.

Umfangreiche Trainingsoptionen

Neben der Trainingsanalyse bietet die Venu 4 noch viele weitere Optionen:

Sportprofile und Konfiguration:

  • Rund 100 vorinstallierte Sportprofile
  • Zahlreiche Einstellungsmöglichkeiten pro Sportmodus
  • Trainingsziele und Trainingsalarme
  • Tools wie Autopause, automatische Runde, Intervalltrainer
  • Individuelle Anpassung der Datenseiten mit verschiedenen Layouts und Datenfeldern

Weitere Trainingstools:

  • Tägliche Trainingsempfehlungen: Passende Trainingsvorschläge mit Anpassungsmöglichkeiten
  • Garmin Coach Pläne: KI-gestützte, maßgeschneiderte Trainingspläne für Laufen, Krafttraining, Radfahren und Triathlon
  • Eigene Trainingspläne: Erstellung individueller Übungsprogramme direkt in der Garmin Connect App

Ich könnte noch lange weitermachen und viele weitere Funktionen vorstellen. Ich denke aber, ich konnte Dir einen guten Eindruck vermitteln: Die Garmin Venu 4 ist nicht mehr nur eine einfache Fitnessuhr, sondern eine vollwertige Sportuhr.

Messgenauigkeit – präzise bei Puls und Strecke

Wie immer in meinen Tests habe ich die Genauigkeit der Puls- und Streckenmessung gründlich überprüft. Als Referenzgerät diente die Amazfit T-Rex 3 Pro, verbunden mit dem Polar H10 Brustgurt.

Pulsmessung – überzeugend beim Laufen

Einen langsamen, ruhigen Dauerlauf im gleichmäßigen Tempo spare ich mir an dieser Stelle, da er völlig unspektakulär und wenig aussagekräftig ist.

Training mit variierendem Tempo:

In diesem Lauf habe ich das Tempo in unregelmäßigen Abständen immer wieder variiert. Wie im Diagramm erkennbar, hat die Venu 4 überhaupt kein Problem, mit dem Brustgurt bzw. der Amazfit T-Rex 3 Pro mitzuhalten. Natürlich gibt es da oder dort kleinere Messunterschiede, die fallen aber nicht weiter ins Gewicht.

Die Screenshots bestätigen:

  • Amazfit T-Rex 3 Pro + Polar H10: Durchschnitt 133 Schläge/Min., Maximum 157
  • Garmin Venu 4: Fast identische Messdaten

Krafttraining – mit Einschränkungen:

Beim Krafttraining sieht das Diagramm chaotischer aus. Bei genauerer Betrachtung zeigt sich:

  • Erste 10 Minuten: Venu 4 hält gut mit dem Brustgurt mit
  • Mittlere Phase: Größere Probleme bei der korrekten Herzfrequenzerfassung
  • Restliches Training: Einigermaßen eingependelt mit gelegentlichen Abweichungen

Wir sind hier weit von einer präzisen Pulsmessung entfernt. Aber ich muss sagen: Insgesamt hat sich die Venu 4 recht gut geschlagen. Viele Smartwatches aus der Vergangenheit haben hier deutlich schlechtere Ergebnisse geliefert.

Die Screenshots zeigen nahezu identische Durchschnittswerte:

  • Amazfit T-Rex 3 Pro + Brustgurt: 113 zu 155
  • Venu 4: 112 zu 152

Meine Empfehlung: Beim Krafttraining solltest Du die Venu 4 unbedingt mit einem externen Herzfrequenzmesser verwenden.

Dual-Band-GNSS mit SatIQ – intelligente Streckenmessung

Eine wesentliche Neuerung an der Venu 4 ist das Dual-Band-GNSS mit SatIQ. Falls Du mit Garmin-Geräten nicht so vertraut bist, erkläre ich Dir kurz, was SatIQ bedeutet.

Drei Messmodi zur Auswahl:

  1. Alle Systeme über Single Band: Signale aller Satellitensysteme über ein Frequenzband – der jahrelange Standard
  2. Alle Systeme mit Multiband: Signalempfang über zwei Frequenzbänder für wesentlich genauere und stabilere Streckenmessung – aktuell der präziseste Modus
  3. Automatische Auswahl (SatIQ): Die Uhr entscheidet selbstständig, welcher Messmodus der beste ist

Bei SatIQ wählt die Uhr abhängig von Umgebungsbedingungen und Signalstärke selbstständig die optimale Satelliten verbindung. In den meisten Fällen wird das der Single-Band-Modus sein. Bei schlechteren Bedingungen wechselt sie automatisch auf Multiband.

Warum ich SatIQ empfehle:

  • Optimierter Akkuverbrauch
  • Trotzdem sehr hohe Messgenauigkeit
  • Intelligente Anpassung an die Situation

Streckenmessung in der Praxis – sehr präzise

Als Referenzgerät hatte ich wieder die Amazfit T-Rex 3 Pro dabei. Beide Uhren sind mit Dual-Band-GNSS ausgestattet.

In den Kartenvergleichen (Venu 4 als weiße Linie, Amazfit als gelbe Linie) zeigen sich keine wesentlichen Unterschiede. Wenn man besonders penibel ist, könnte man an der einen oder anderen Stelle kleinere Abweichungen kritisieren. Tatsächlich haben beide Uhren aber eine sehr solide und präzise Messleistung gezeigt.

Das Endergebnis bestätigt die Präzision:

Ich habe die Messung der Amazfit T-Rex 3 Pro genau bei 10 km gestoppt. Die Garmin Venu 4 zeigte 10,05 km an. Das bedeutet einen Messunterschied von gerade einmal 50 Metern bei einer Gesamtstrecke von 10 Kilometern. Das liegt weit im Toleranzbereich.

Fazit: Die Garmin Venu 4 konnte mich bei der Puls- und Streckenmessung voll und ganz überzeugen.

Navigation – die große Schwachstelle

Die Garmin Venu 4 bietet Routenplanung und Routenführung an. Allerdings musst Du zwei wesentliche Nachteile in Kauf nehmen.

Routenplanung – verschiedene Möglichkeiten

Die Routenplanung erfolgt am besten direkt in der Garmin Connect App. Alternativ kannst Du auch externe Dienste wie Komoot verwenden. Es gibt eine gemeinsame Schnittstelle, über die Du Routendaten sehr einfach von Komoot in die Garmin App übertragen kannst.

Die Nachteile der Routenführung

Nachteil 1: Keine Karteninstallation möglich

Es können keine Karten installiert werden. Wir reden hier von einer ganz einfachen Breadcrumb-Navigation (Brotkrumen-Navigation).

Nachteil 2: Keine Abbiegehinweise

Laut Garmin sollte es diese Hinweise geben. Ich habe das mehrfach getestet, aber mir wurde kein einziges Mal ein Abbiegehinweis eingeblendet. Mir ist nicht klar, ob es sich um einen Fehler auf der Webseite oder ein Softwareproblem handelt. Fakt ist: Diese Abbiegehinweise gibt es nicht.

Meine Einschätzung zur Navigation

Es ist bemerkenswert und nicht besonders kundenorientiert, wenn eine Smartwatch für über 500 Euro keine Kartennavigation anbieten kann.

Wenn Navigation für Dich wichtig ist, hast Du zwei Optionen:

  1. Bei Garmin bleiben: Investiere ein paar hundert Euro mehr in eine Garmin Epix Pro oder Fenix 8
  2. Alternative Hersteller: Suunto, Coros oder MS-Fit bieten inzwischen hervorragende Sportuhren mit Kartennavigation an – und sind deutlich günstiger

Smartness – vollumfängliche Ausstattung

In diesem Funktionsbereich kann die Garmin Venu 4 wieder voll und ganz überzeugen und begeistern. Es wird so ziemlich alles angeboten, was aktuell an smarten Features möglich ist.

Kommunikation und Benachrichtigungen:

  • Lautsprecher und Mikrofon für Telefonate (bei aktiver Bluetooth-Verbindung)
  • Smart Notifications als Standardfeature

Musik und Entertainment:

  • Vollwertiger Musikplayer mit integriertem Speicher
  • Unterstützung für eigene Musikdateien und Playlists
  • Streamingdienste wie Spotify, Deezer und Amazon Music

Bezahlen und Assistenten:

  • Garmin Pay als mobile Zahlungslösung
  • Sprachassistenten von Apple, Google und Garmin nutzbar

Weitere Apps:

  • Kalender, Aufgaben und Wetter
  • Connect IQ mit zahlreichen Drittanbieter-Apps

Fazit – fantastische Uhr mit zwei entscheidenden Nachteilen

Die Garmin Venu 4 ist eine fantastische Kombination aus Gesundheitsuhr, Sportuhr und Smartwatch. Wir haben hier eine hochwertige Uhr mit topmoderner technischer Ausstattung. Besonders hervorheben muss ich das brillante Display, das Dual-Band-GNSS mit SatIQ und den riesigen Funktionsumfang für Gesundheit und Training.

Was mir besonders gefallen hat:

  • Edles Design mit Edelstahlgehäuse und Gorilla Glass
  • Herausragendes AMOLED-Display mit strahlender Helligkeit
  • Praxistaugliche 9 Tage Akkulaufzeit
  • Erweiterte Trainingsanalyse endlich auch in der Venu-Serie
  • Präzise Puls- und Streckenmessung
  • Umfassende Gesundheitsfeatures mit innovativen Ansätzen
  • LED-Taschenlampe als nützliches Outdoor-Feature

Die zwei entscheidenden Nachteile:

  1. Schwache Navigation: Keine Kartennavigation ist nicht mehr zeitgemäß. Hier verliert Garmin den Anschluss an die Konkurrenz.
  2. Hoher Preis: 549 Euro sind definitiv keine Sonderaktion. Die Preissteigerung von 100-150 Euro gegenüber der Venu 3 ist spürbar.

Meine Empfehlung:

Trotz dieser Nachteile ist die Venu 4 für mich die aktuell interessanteste Uhr im Garmin-Sortiment. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie für treue Garmin-Fans eine sehr interessante Option darstellt – besonders, wenn Navigation keine große Rolle spielt und man die erweiterten Trainingsfeatures zu schätzen weiß.

Wer allerdings viel Wert auf Kartennavigation legt oder ein begrenztes Budget hat, sollte sich Alternativen von Suunto, Coros oder Amazfit ansehen, die oft ein besseres Preis-Leistungs-Verhältnis bieten.

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Letzte Aktualisierung am 3.11.2025 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API