Polar Vantage M2 Test – Top Sportuhr mit kleinen Update

Das aktuellste Modell des finnischen Hertellers, die Polar Vantage M2 kommt mit neuen Funktionen, wurde ein wenig smarter und erhielt auch optisch ein paar kleine Auffrischungen. Was die neue Sportuhr genau zu bieten hat, zeige ich in einem ausführlichen Testbericht.

Mit der Polar Vantage M2 (PVM2) wurde keine völlig neue Sportuhr vorgestellt, sondern eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells, der Polar Vantage M (PVM). Zu diesem Zweck hat der finnische Hersteller ein paar Features der Polar Grit X auf die M2 übertragen und einige neue Funktionen entwickelt.

DISCLAIMER: Das Produkt wurde mir weder durch den Hersteller noch durch einen Händler zur Verfügung gestellt, sondern von mir selbst gekauft und befindet sich in meinem Besitz. Daher wurde dieser Testbericht ohne jegliche Auflagen oder Vorgaben verfasst und spiegelt meine persönlichen Erfahrung und Meidung wider.

Was ist neu an der Polar Vantage M2?

  • FuelWise – Erinnerungsfunktion, damit Du Deinen Energiebedarf rechtzeitig deckst und während langer Trainingseinheiten den Energielevel aufrecht erhalten kannst
  • Energiequellen – Analyse wie Dein Körper verschiedene Energiequellen ( Kohlehydrate, Fette, Protein) während dem Training verwertet.
  • Energiesparmodus – der die Akkulaufzeit für Training ohne GPS auf rund 100 Stunden erhöht
  • Anzeige für wöchentliche Trainingszusammenfassung
  • Widget für Steuerung des Musikplayers auf dem Smartphone
  • Wetter App
  • Funktion zur Einstellung welche Widgets angezeigt werden sollen
  • neue Farben und Armbänder in unterschiedlichen Materialien

Weitere schon bekannte und beliebte Funktionen sind

  • integrierte Pulsmessung am Handgelenk
  • integriertes GPS
  • Trainingload Pro
  • Nightly Recharge
  • FitSpark
  • Laufprogramme
  • Running Index
  • Smart Notifications

Genauso wie das Vorgängermodell wendet sich die Polar Vantage M2 an den ambitionierten Hobbysportler, der sich eine zuverlässige und präzise Trainingsaufzeichnung und Analyse wünscht, ohne dabei wie bei der Vantage V2 gleich tief in die Geldbörse greifen zu müssen.

Design und Display

Beim Design ist man dem bisherigen Konzept treu geblieben. Auch die PVM2 kommt im üblichen runden Uhrendesign daher und ist mit fünf Bedientasten an der Seite ausgestattet. Auch bei der Größe mit 46 x 46 x 12,5 mm und einem Gewicht von 45 Gramm hat sich im Vergleich zum Vorgängermodell nichts geändert.

Größenvergleich – Vantage M2, Coros Pace 2, Fenix 6

Obwohl die Vantage M2 sicher zu den größeren Uhren gehört, ist sie doch wesentlich leichter als die in der Größe vergleichbare Garmin Fenix 6 und trägt sich daher von der ersten Minute an sehr angenehm.

Wirklich neu am Design sind die Farben in der die PVM2 erhältlich ist. Die Uhr wird in grau-schwarz, gold-champagner, grau-gelb und braun-kupfer angeboten und dazu gibt es noch Armbänder aus Textil, Silikon und Leder. So modisch und modern haben sich die üblicherweise puristischen und kühlen Finnen selten gezeigt.

Auch beim Display hat der Hersteller nichts geändert. Wieder handelt es sich um ein transflektives LCD-Display, das 1,2 Zoll groß ist und mit 240×240 px auflöst. Und eben weil es keine Änderungen gab, werden wieder einige Nutzer den insgesamt dunklen Display kritisieren.

Meines Erachtens ist diese Kritik durchaus berechtigt. Die verwendete Technologie sorgt dafür, daß einfallendes Licht reflektiert wird und der Kontrast damit steigt. Deshalb ist die Vantage M2 draußen auch bei strahlender Sonne sehr gut ablesbar. In dezent beleuchteten Räumen hingegen, wird es mit der Ablesbarkeit schon deutlich schwieriger und ich musste immer wieder die Hintergrundbeleuchtung aktivieren um auf der Uhr etwas zu erkennen.

Gerne wird in diesem Zusammenhang argumentiert, daß ein transflektives LCD-Display sehr energiesparend ist und damit wesentlich zu einer langen Akkulaufzeit beiträgt. Der Grundgedanke dazu ist auch gut und richtig, jedoch macht ein akkuschonendes Display Konzept wenig Sinn, wenn man als Nutzer häufig die Hintergrundbeleuchtung aktivieren muss und damit zusätzlich Energie verbraucht.

Abgesehen davon gibt es bereits Smartwatches mit hervorragenden farbigen AMOLED-Displays (z. B. Huawei Watch GT2 Pro) deren Akkus problemlos deutlich länger durchhalten als die Energiezelle der Polar Vantage M2 (dazu etwas später mehr).

Nach einigen Tagen hatte ich mich an das Display gewöhnt und musste nicht mehr ganz so oft die zusätzliche Beleuchtung aktivieren. Trotzdem bin ich der Meinung, daß Polar bei zukünftigen Modellen andere Technologien ausprobieren sollte. Das Display der Polar Vantage M2 ist auf jeden Fall im wahrsten Sinne des Wortes gewöhnungsbedürftig.

Einrichtung und Bedienung

Wie immer bei Polar Uhren gestaltet sich auch bei der PVM2 die Einrichtung sehr einfach. Nachdem Du die Polar Flow App auf Deinem Smartphone installiert hast, hängst Du die Uhr an das Ladekabel. Das Gerät schaltet sich ein und koppelt sich automatisch mit dem Handy ( Bluetooth aktivieren!). Nachdem Du die Koppelung bestätigt hast, startet die Erstkonfiguration ebenfalls automatisch.

Danach hast Du die Möglichkeit in der App, persönliche Daten wie Name, Gewicht, Größe, maximale Herzfrequenz und wöchentliches Aktivitätsniveau zu hinterlegen. Außerdem kannst du auch einstellen, welche Benachrichtigungen Du erhalten möchtest und ob Du die Musiksteuerung aktivieren willst

Die Bedienung der Vantage M2 erfolgt über die fünf seitlichen Tasten. Wobei manche davon mit mehreren Funktionen belegt sind.

Eine wesentliche Neuerung ist eine kleine App namens Uhrzeitanzeigen, die Du unter den Uhreinstellungen findest. Mit dieser neuen Funktion bestimmst Du welche Widgets in der Hauptansicht angezeigt werden sollen.

Auswählen kannst Du dabei unter

  • Nur Uhrzeit
  • Tägliche Aktivtät
  • Cardio Load Status
  • Kontinuierliche Herzfrequenzmessung
  • Letzte Trainingseinheit
  • Nightly Recharge
  • FitSpark
  • Wetter
  • Wöchentliche Zusammenfassung
  • Dein Name
  • Musiksteuerung

Insgesamt ist die Bedienung der Uhr durch die fünf Tasten sehr einfach. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit findet man rasch die gewünschten Funktionen und das Aufrufen bestimmter Informationen oder Daten ist ebenfalls kein Problem.

Akkulaufzeit

Polar gibt an, daß der Akku im Trainingsmodus, also mit aktivierter HF-Messung und GPS bis zu 30 Stunden durchhält und im normalen Uhrenmodus bis zu sieben Tage schafft. Außerdem besteht die Möglichkeit die Akkulaufzeit durch Nutzung verschiedener Energiesparmodi noch deutlich zu verlängern.

Dazu bietet Polar folgende Einstellungsmöglichkeiten an

  • Reduktion der GPS Aufzeichnungsrate: Dabei werden die Messintervalle auf 1 oder 2 Minuten verlängert, wodurch der Akku weniger beansprucht wird, gleichzeitig aber die GPS Messung und andere Messdaten wie Pace/ Geschwindigkeit weniger präzise sind.
  • Deaktivierung der HF-Messung: Wird die Pulsmessung am Handgelenk bei bestimmten Aktivitäten nicht unbedingt benötigt, kann man die Funktion ausschalten.
  • Nutzung des Bildschirmschoners: Während einer Trainingseinheit werden Leistungsdaten werden nicht mehr permanent eingeblendet sondern nur noch bei Betätigung einer beliebigen Taste.

Ich kann mir gut vorstellen, daß besonders die Einstellungen für das GPS und der Bildschirmschoner eine wesentliche Verlängerung der Akkulaufzeit bringen, was besonders bei langen Wanderungen über den gesamten Tag oder großen Radtouren durchaus sinnvoll sein kann.

Jedoch wie ich aus eigener Erfahrung sagen kann, sind die verschiedenen Energiesparmodi bei der üblichen Verwendung der Uhr nicht notwendig. Ich selbst nutzte die Vantage M wie nachstehend

  • Drei Wochen lang 24/7 getragen
  • HF Messung am Handgelenk permanent aktiviert
  • Jeden zweiten Tag circa 1 Stunde Training mit aktivierten GPS
  • Benachrichtigungen nur stundenweise aktiviert
  • Musiksteuerung nur testweise einmal verwendet

Ich denke, damit die Uhr in vergleichbarer Intensität verwendet zu haben, wie es vermutlich der Großteil der Nutzer auch tun wird. In den rund drei Wochen musste ich den Akku dreimal aufladen. Das erste Mal schon nach 5 Tagen, wobei ich zu Beginn viel an der Uhr herumspielte um sie detailliert kennen zu lernen. Die nächsten Ladezyklen war jeweils nach sieben Tagen notwendig, womit die Angaben des Herstellers genau erfüllt wurden.

Basics und Funktionen

Wie schon eingangs erwähnt, ist die Polar Vantage M2 eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells, weshalb viele bereits bekannte Funktionen übernommen wurden. Trotzdem möchte ich auf wichtigsten Features näher eingehen, da sie interessante Alleinstellungsmerkmale der Polar Uhren sind.

Nicht nur Schritte, sondern alle Aktivitäten

Die M2 ist natürlich auch ein Fitness Tracker und zeichnet dabei auch Deine Tagesaktivitäten auf. Dabei hat Polar aber bereits schon beim Vorgänger einen neuen Weg eingeschlagen und zählt nicht nur plump Deine Schritte, was bekanntermaßen bei kaum einer Uhr wirklich präzise funktioniert, sondern versucht Dein gesamtes Aktivitätspensum zu erfassen.

Über den integrierten Bewegungssensor werden nicht nur Schritte aufgezeichnet, sondern jede Art von Bewegung und Aktivität. Egal ob Du gerade am Weg zum Supermarkt bist, diverse Arbeiten im Haushalt und Garten verrichtest oder ein Training absolvierst. Jede Tätigkeit wird in seiner Intensität und Dauer genau erfasst, wobei auch die gemessene Herzfrequnenz eine wesentliche Rolle spielt.

Zur besseren Visualiserung wird Dein tägliches Aktivitätspensum in der Polar Flow App über eine Aktivitätsuhr dargestellt.

In obigen Bild siehst Du meine Aktivitäten eines ganzen Tages. Gleich früh am Morgen war ich circa eine Stunde laufen. Danach verbrachte ich den gesamten Vormittag im Garten um einige Arbeiten zu erledigen. Von circa 12:30 bis 13:30 machte ich Siesta ( wobei ich auch die Uhr abgelegt habe um sie aufzuladen), um am Nachmittag bis circa 16:30 noch weitere Gartenarbeiten zu verrichten. Den restlichen Tag verbrachte ich dann gemütlich auf der Couch.

Bei einem Tagesziel von 10.000 Schritte und rund 14.500 absolvierten Schritten erreichte ich trotzdem eine Zielerfüllung von 173%, weil neben den Schritten auch viele kleine und größere Bewegungen aufgezeichnet wurden und in den täglichen Aktivitäten ihre Berücksichtigung fanden.

Ich bin ein großer Fan dieser Art des Aktivitätstrackings, weil es ein wesentlich realistischeres Bild liefert und wirklich alle körperlichen Betätigungen berücksichtigt. Abgesehen davon erspart man sich den Ärger darüber, daß Schritte nur teilweise oder falsch gezählt werden.

Nightly Recharge – Wie fit bist Du wirklich

Ein besonders innovatives Feature, das zuerst bei der Polar Ignite und kurze Zeit später bei der Vantage M für großes Aufsehen sorgte, ist die Nightly Recharge. Bei dieser Funktion geht es darum, herauszufinden wie es um Deine Energiereserven bestellt ist und wie gut Du erholt bist.

Nightly Recharge besteht aus den beiden Komponenten Schlafstatus und ANS (Autonomes Nervensystem) Status. Wenig überraschend wird über den Schlafstatus die Dauer und Qualität Deiner Nachtruhe gemessen. Beim ANS Status wird in den ersten Stunden Deines Schlafes die Herzfrequenzvariabilität (HRV), Herzfrequenz und Atemfrequenz gemessen.

Besonders die HRV ist ein ausgezeichneter Indikator dafür, wie gut Du Dich von den täglichen Strapazen erholst und Deinen Energiereserven wieder neu auffüllst. In diesem Zusammenhang empfehle ich Dir meinen aktuellen Artikel Herzfrequenzvariabilität – Warum die HRV so wichtig ist.

Sämtliche Messwerte der Nightly Recharge werden in der Polar Flow App übersichtlich und aussagekräftig dargestellt – sind aber natürlich auch direkt auf der Uhr einsehbar

Faktoren wie körperlicher oder mentaler Stress, schlechter oder zu wenig Schlaf, schlechte Ernährung, Alkohol, beginnende Erkrankung, sehr lange oder harte Trainings können Deine Erholung und Regeneration negativ beeinflussen. In diesem Fall würde sich das in entsprechenden Messdaten der Nightly Recharge widerspiegeln.

Das Feature zeigt Dir nicht nur den Grad Deiner Erholung und Regeneration, sondern hilft Dir auch dabei, die nächsten Trainingseinheiten zu planen. Bei guten Messwerten kannst Du im nächsten Training richtig Gas geben und Dich voll auspowern. Geht es Dir laut Nightly Recharge nicht ganz so gut, solltest es etwas ruhiger angehen oder vielleicht auch eine Trainingspause einlegen.

FitSpark – Dein persönlicher Trainingsvorschlag

FitSpark ist ein Features, das Dir täglich personalisierte Trainingsvorschläge macht. Diese Trainingseinheiten sind auf Dein Fitnesslevel und Deine Trainingshistorie sowie Deinen Erholungsstatus und Deine Tagesform abgestimmt. Womit FitSpark direkt mit Nightly Recharge zusammenarbeitet.

Täglich werden Dir mehrere Trainings vorgeschlagen wobei es sich um Cardioübungen (Laufen), Krafttraining, Zirkeltraining, Eigengewichtsübungen oder Mobilitätsübungen handelt. Mit Ausnahme der Lauftrainings werden für alle Einheiten genaue Trainingsanleitungen direkt auf der Uhr bereit gestellt.

Natürlich handelt es sich um eine begrenzte Anzahl von verschiedenen Trainingsvorschlägen, die Du im Laufe der Zeit alle kennenlernen wirst und sich wiederholen werden. Ich denke, daß FitSpark eher als Anregung und Ideengeber verstanden werden sollte und Du dabei unterstützt wirst, Dein Training abwechslungsreich und auf Deinen Tagesform abgestimmt zu gestalten.

Sport und Training

Die Polar Vantage M2 wendet sich an den ambitionierten Hobbysportler und bietet daher auch entsprechende Funktionen zur professionellen Trainingsaufzeichnung und Analyse an, die wir größtenteils bereits vom Vorgängermodell kennen.

Dazu gehören die zahlreichen Einstellungsmöglichkeiten innerhalb eines Sportprofils. Als Beispiel verwende ich den Sportmodus Laufen, der folgende Optionen bietet:

  • Energiesparmodi
  • Displaybeleuchtung
  • Trainingsvorschläge aus FitSpark
  • RacePace
  • Intervall Timer
  • Countdown Timer
  • Back to Start Routing

Ergänzt wird die Konfiguration durch die individuelle Anpassung des Trainingsdisplays, in dem Du entscheidest, welche Leistungsdaten auf einer oder mehreren Seiten eingeblendet werden.

Trainingsaufzeichnung

Im Rahmen eines Trainings (Beispiel Laufen) werden folgende Trainingsdaten aufgezeichnet

  • Dauer
  • Distanz
  • durchschnittliche und maximale HF
  • Kalorienverbrauch
  • durchschnittliche und maximale Pace
  • Höhe, Auf und Abstieg
  • durchschnittliche und maximale Schrittfrequenz
  • VO2max (Running Index)
  • Automatische Runden

Sämtliche Daten zu einem Training sind direkt auf der Uhr oder in der Polar App einsehbar.

Trainingsanalyse

Nach Abschluss einer Trainingseinheit erhältst Du über Training Load Pro eine detaillierte Analayse, die aus mehreren Komponenten besteht. Bei Training Load Pro geht es darum zu messen, wie intensiv eine Trainingseinheit war und wie sich diese auf Deine aktuellen Fitness auswirkt.

Dazu wird der Cardio Load Wert nach der Trainingsimpulberechnung (TRIMP) ermittelt. Dieser Wert auf Basis der gemessenenen Herzfrequenz und der Trainingsdauer berechnet und zeigt Dir, wie intensiv Dein Herz-Kreislauf-System gefordert wurde.

Weiters kannst Du mit der Empfundenen Belastung Deine subjektive Einschätzung zur Trainingsbelastung festhalten. Dabei kommt Rate of Perceived Exertion (RPE) eine wissenschaftlich anerkannten Methode zur Quantifizierung der subjektiven Trainingsbelastung zur Anwendung.

Solltest Du beim Training noch externe Lauf- oder Radsensoren verwenden, die mit der Uhr kompatibel sind, wird auch noch die muskuläre Belastung berechnet.

Sämtliche Messwerte zu Training Load Pro werden Dir zu jeder einzelnen Trainingseinheit eingeblendet.

Ein weiteres sehr interessantes Tool ist der Cardio Load Status. Was in der App oder im Polar Webportal auf den ersten Blick ein wenig verwirrend aussieht, ist tatsächlich sehr einfach und aussagekräftig. Der Cardio Load Status zeigt Dir wie sich dein Training langfristig auf Deinen Körper auswirkt und welche Fortschritte Du machst.

Dabei wird Dir einerseits der kurzfristige Cardio Load (Beanspruchung) gezeigt, der die Trainingsbelastung der letzten 7 Tage beinhaltet. Andererseits gibt es dann noch den langfristigen Cardio Load (Toleranz), der Dir die durchschnittliche tägliche Trainingsbelastung der letzten 28 Tage zeigt.

Aus dem Verhältnis Beanspruchung und Toleranz wird das aktuelle Niveau der Trainingsbelasung errechnet und über den Cardio Load Status mittels personalisierten Feedback unterfordernd, erhaltend, aufbauend oder überfordernd widergegeben.

HINWEIS: Um über den Cardio Load Status konkrete Daten zu erhalten, müssen Daten mehrerer Trainings über eine Zeitraum von rund einem Monat erfasst werden. Bis dahin erhält man nur eine Schätzung

Fuel Wise und Energiequellen – ein neues Feature

Neben den oben genannten Leistungsdaten liefert die Vantage M2 mit Abschluss einer Trainingseinheit auch Informationen darüber, welche Energiequellen Dein Körper während des Trainings genutzt hat. Du bekommst, graphisch sehr schön aufbereitet, eine Auswertung in welchem Ausmaß Kohlehydrate, Fette und Eiweiß insgesamt und in einer bestimmten Phase des Trainings verwertet wurden.

Diese Informationen sind vorallem bei langen Trainingseinheiten, Wanderungen oder Radtouren besonders hilfreich, um einen Leistungsabfall aufgrund leerer Energiespeicher zu vermeiden. Damit das nicht passiert, kann dazu die zweite neue Funktion Fuel Wise verwendet werden. Dabei handelt es sich vereinfacht gesagt um eine Erinnerungsfunktion, die Dich zum richtigen Zeitpunkt darauf aufmerksam macht, für eine entsprechende Energiezufuhr zu sorgen.

Diese Erinnerung kann automatisch passieren, wobei die Uhr auf Messdaten vergangener Trainingseinheiten zurückgreift und basierend darauf den richtigen Zeitpunkt berechnet. Oder Du speicherst manuell entsprechende Erinnerungsalarme.

Zum Abschluss dieses Kapitels möchte ich noch darauf hinweisen, daß die Vantage M2 wie alle Polar Uhren natürlich mit Brustgurte verbunden werden kann und Trainingsdaten sind in den Dateiformaten .gpx und .tcx beliebig exportierbar.

Messgenauigkeit Herzfrequenz und GPS

Wie immer in meinen Test- und Erfahrungsberichten darf auch dieses Mal eine Überprüfung der Genauigkeit der Herzfrequenzmessung und GPS nicht fehlen.

HINWEIS: Um die Genauigkeit der Herzfrequenzmessung zu überprüfen, trage ich das aktuelle Testgerät immer am rechten Handgelenk. Ein Referenzgerät am linken Handgelenk das mit einem Brustgurt ( Polar H10 oder Garmin HRM Pro) verbunden ist.
Meine Laufstrecken führen mich durch städtisch verbautes Gebiet, über große Freiflächen (Felder) wie auch entlang von Flüssen mit dichten Baumbestand an den Ufern.
Aufgrund dieser Rahmenbedingungen denke ich ein praxisnahe Testsituation zu schaffen, die eine objektive Prüfung der Herzfrequenzmessung und GPS-Messung ermöglicht.

Im Falle der Polar Vantage M2 war der Test der Herzfrequenzmessung besonders umfangreich und aufwändig, weil die Uhr bei meinem ersten Testlauf überraschend schlecht abgeschnitten hatte.

Doch zuerst kurz die Ausgangssituation:

Bei allen Läufen trug ich die M2 auf der rechten Hand, die Coros Pace 2 auf der linken Hand, die Garmin Fenix 6 trug ich mit einem speziellen Armband am Oberarm und die Uhr war mit Garmin HRM pro verbunden.

Bei meinem ersten Lauf absolvierte ich ein Fahrtspiel über rund 10 Kilometer, bei dem ich mich in fast allen HF Zonen bewegte. Der Vergleich der drei Gerätemessungen zeigte folgendes Bild

Garmin HRM pro grün
Coros Pace 2 blau
Polar Vantage M2 rot

Wie man sehen kann, war die ersten rund 30 Minuten alles in Ordnung. Doch dann driftet die M2 völlig ab und liefert bei den verschiedenen Tempoabschnitten entweder zu hohe oder zu niedrige HF-Daten.

Wie schon gesagt, ich war sehr überrascht. Ich habe bereits die M430, Vantage M und die Ignite getestet und war mit der HF Messung der Polar Geräte immer sehr zufrieden. Doch das Messergebnis der M2 konnte in diesem Fall nur als schlecht bezeichnet werden.

Da ich aber aufgrund meiner bisher positiven Erfahrungen mit den Polar Uhren vermutete, daß es sich dabei um ein einmaliges Problem handelt, testete ich die Uhr bei mehreren Läufen weiter.

Als nächstes folgte ein gleichmäßiger Dauerlauf, bei dem ich das selbe Setup verwendete.

Garmin HRM pro grün
Coros Pace 2 blau
Polar Vantage M2 rot

Solche ruhigen Läufe im gemäßigten Tempo sind für die optische Pulsmessung egal von welchem Hersteller üblicherweise keine Herausforderung und so überrascht es nicht, daß die Messung der Vantage M2 im Vergleich zu den beiden Referenzgeräten schon wesentlich besser aussah.

Um aber auf Nummer sicher zu gehen, musste die Polar Uhr noch einen weiteren Test, nämlich einen Intervall Lauf, bestehen. Auch hier wendete ich wieder das selbe Setup an.

Garmin HRM pro grün
Coros Pace 2 blau
Polar Vantage M2 rot

Und mit diesem Training bestätigte sich, daß die schlechte Messung des ersten Testlaufs wirklich nur ein einmaliges Problem war. Die Polar Vantage M2 kann bei allen Intervallen problemlos mit dem Brustgurt mithalten. Nur die Coros Pace 2 hatte im letzten Intervall ein kleines Problem. Wobei ich hier vermute, daß die Uhr unbemerkt verrutscht ist.

Was die GPS Messung angeht waren meine Erwartungen ähnlich hoch wie bei der Herzfrequenzmessung. Immerhin fand ich bei meinen bisherigen Tests von Polar Uhren keinen Anlass zur Kritik und abgesehen davon wurde bereits mittels wissenschaftliche Studie bestätigt, daß Polar über das genaueste GPS verfügt.

Bei meinem Testlauf wurden folgende Streckenlängen gemessen.

Polar Vantage M2: 10,13 Kilometer
Garmin Fenix 6: 10,03 Kilometer
Coros Pace 2: 10,18 Kilometer

Anhand der gemessenen Distanzen und wie auch in der Gesamtansichtzu sehen, ermittelten alle drei Uhren einen sehr ähnlichen Streckenverlauf. In Detailbildern sind jedoch durchaus Abweichungen zu erkennen.

Hier führt meine Trainingsstrecke unter einer Brücke durch. Offensichtlich haben die Coros und die Vantage das GPS Signal verloren, weshalb die Streckenmessung hier rechnerisch ergänzt wurde. Erkennbar an den geraden Streckenlinien.

In diesem Streckenabschnitt bin ich gemäß der Vantage M (rot) offenbar über die Häuserdächer gelaufen.

Die Polar Uhr kann es aber auch besser als die anderen Uhren, denn in diesen Abschnitt entspricht die Messung der M2 dem tatsächlichen Streckenverlauf.

Insgesamt ist die Messdifferenz der Polar Vantage M2 zu den beiden anderen Uhren jedoch so gering, daß hier keinesfalls von einer Fehlmessung oder einem schlechten Messergebnis gesprochen werden kann.

Smarte Funktionen

Üblicherweise sind Nutzer von Polar Uhren echte Puristen, die es sehr schätzen, daß der finnische Hersteller auf neumodische Mainstream-Gadgets größtenteils verzichtet, sondern sich eher auf sinnvolle und nützliche Trainings- und Fitnessfunktionen konzentriert.

Doch offenbar ist Polar zu einigen, wenn auch sehr kleinen Kompromissen bereit. So wurde die Polar Vantage M2 neben den üblichen Benachrichtigungen zu eingehenden Anrufen, Mitteilungen und Nachrichten auch mit einer Musikfunktion ausgestattet.

Dabei handelt es sich aber nur um eine Steuerungsfunktion für den Musikplayer am Smartphone, die aber in einem kurzen Test einwandfrei funktionierte.

Fazit

Wie in diesem Bericht schon einige Male erwähnt, ist die Polar Vantage M2 eine Weiterentwicklung des Vorgängermodells. Die neuen Funktionen sind zwar interessant und nützlich, bringen jetzt aber nicht den großen Mehrwert.

Es verrät schon der Titel dieses Testberichts – Die Polar Vantage M2 ist eine hervorragende Sportuhr, die im Vergleich zum Vorgänger einfach ein kleines Update bekommen haben.

Mit der PVM2 wird der ambitionierte Hobbysportler seine Freude haben. Präzise und zuverlässige Trainingsaufzeichnung, professionelle Trainingsanalyse, mit Nightly Recharge und FitSpark zwei innovative und wirklich nützliche Features.

Meine Empfehlung lautet aber – Wenn Du unbedingt am aktuellen Stand sein möchtest, dann entscheide ich Dich für die Vantage M2. Du wirst es sicher nicht bereuen. Willst Du aber Deine Geldbörse etwas schonen, dann ist die erste Vantage M genau richtig für Dich. Du bekommst fast die selbe Sportuhr, aber zu einem besseren Preis.

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Letzte Aktualisierung am 19.04.2024 / Affiliate Links / Bilder von der Amazon Product Advertising API