Fast schon unauffällig hat Garmin in den letzten Tagen ein neues Update ausgespielt, das es möglich macht den Trainingszustand zu deaktivieren
Genau so eine Info, wie oben im Titelbild, wollen Hobbysportler in Sachen Trainingszustand überhaupt nicht sehen. Es demotiviert und Manche sind sogar verärgert.
Und genau deshalb hat Garmin in einer konzertierten Aktion ein Update auf mehrere Geräte ausgespielt, das es möglich macht den Trainingszustand vorübergehend zu deaktivieren.
Auf den ersten Blick macht diese Funktion überhaupt gar keinen Sinn und Garmin hat im Netz dafür auch schon Einiges an Kritik einstecken müssen. Ich bin aber der Meinung, daß das neue Feature – unter der Voraussetzung, daß man es richtig anwendet – durchaus seine Berechtigung hat.
Trainingszustand unterbrechen – so wird`s gemacht
Doch bevor wir ins Detail gehen, die wichtigsten Infos im Überblick:
Die neue Funktion ist für folgende Geräte verfügbar:
- Forerunner 245 und Forerunner 245 Music
- Forerunner 945
- Fenix 6 Serie
- Marq Serie
- Edge 530, 830, 1030 und 1030 Plus
Hast Du das Update auf Deinem Gerät installiert, lässt sich die neue Funktion recht einfach aufrufen. Hier am Beispiel der Garmin Fenix 6.
Direkt auf der Uhr:
Du scrollst von der Startseite aus runter bis zum Widget Trainingsstatus und öffnest es. Dann hältst Du die mittlere linke Taste für einige Sekunden gedrückt und rufst damit die Optionen für Trainingszustand auf. Dort kannst Du dann die Funktion deaktiveren.
In der Garmin App:
Ebenso einfach funktioniert es in der App. Dazu betätigst Du links oben das Hamburger-Symbol und öffnest damit das Menü. Danach tippst Du auf Leistungsstatistiken – Trainingszustand und kannst im Menü rechts oben die Funktion unterbrechen.
Funktion nicht deaktiviert, sondern nur still
Obwohl man nun meinen möchte, daß mit Unterbrechung der Funktion keine Daten zum Trainingszustand aufgezeichnet werden, stimmt das nicht. Tatsächlich erreicht man mit der Deaktivierung nur, daß das Widget einfach seine Klappe hält und Dein Training nicht mehr kommentiert.
In der Praxis sieht das dann so aus.
Du hast eine gute Trainingsphase hinter Dir und laut Garmin Uhr befindest Du Dich gerade im Trainingszustand “Formaufbau”. Doch dann kannst Du über einen längeren Zeitraum, weil Du beruflich viel zu tun oder Dich verletzt hast, nicht in der gewohnten Intensität und Häufigkeit trainieren.
Als Folge wird sich Dein Trainingsstatus von Formerhalt über Erholung bis Formverlust permanent verschlechtern. Solch Informationen frustrieren und demotivieren.
In so einer Situation dachte sich Garmin wäre es doch fein, wenn man den Trainingszustand einfach ausschalten könnte, um sich den permanenten Sinkflug seines Fitnesslevels zu ersparen. Und deshalb gibt es diese Möglichkeit zur Deaktivierung.
Aber was soll das bringen, nach Aktivierung wird sofort wieder der aktuelle – natürlich sehr schlechte – Trainingszustand wieder eingeblendet.
Nun eine im ersten Moment berechtigte Frage, Aaaaber
- hat sich Dein Trainingszustand während einer längeren Pause sicher verschlechtert und das muss auch so dargestellt werden. Wäre das nichts so, würde die Funktion falsche Daten liefern und wäre damit in seiner Gesamtheit nicht zu brauchen.
- wird sich Dein Trainingszustand vermutlich schon mit der ersten Trainingseinheit deutlich verbessern.
Ein weiterer meines Erachtens sehr wichtiger Effekt ist, daß bei Deaktivierung der Funktion auch der Druck rausgenommen wird. Viele sehr motivierte und ehrgeizige Hobbysportler gönnen sich angesichts des sinkenden Trainingszustandes nicht die notwendige Zeit um sich wirklich zu erholen oder etwaige Verletzungen vollständig auszuheilen.
Spätestens wenn der Trainingszustand bei “Unproduktiv” angekommen ist, wird wieder versucht Sport zu machen, was möglicherweise alte Verletzungen wieder akut werden lässt oder noch schlimmer neue Verletzungen dazu kommen.
Fazit
Die vorübergehende Deaktivierung des Trainingszustandes ist eine kleine neue Funktion, die richtig angewendet und interpretiert auch richtig nützlich sein kann.
Und angeblich soll es ja auch Garmin Nutzer geben, die vom Trainingszustand schon so genervt sind, daß sie über eine dauerhafte Deaktivierung nachdenken 😉